FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstag im frühen Handel etwas höher. Damit hält die Seitwärtsbewegung auf dem erreicht hohen Niveau an. Der DAX notiert 0,4 Prozent fester bei 15.953 Punkten, schwächster Wert ist nach Zahlen Bayer mit einem Minus von 6,1 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 legt mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 4.337 Punkte deutlicher zu, hier helfen die Aufschläge bei den Luxusgüterherstellern. Deutliche Stärke zeigt der Dollar - zum Yen, zum Pfund besonders aber zum Euro macht er Boden gut, der Euro büßt ein halbes Prozent ein auf 1,0933 Dollar.

Die Berichtssaison hat einen ihrer Höhepunkte in diesem Quartal und liefert den vorlegenden Unternehmen die Impulse. Mit der laufenden Saison der Hauptversammlungen schütten die Unternehmen vermehrt Dividenden an ihre Aktionäre aus, am Berichtstag sind es VW-Vorzüge (8,76 Euro) und Symrise (1,05 Euro) aus dem DAX, in der zweiten Reihe sind Rational (13,50 Euro) und K+S (1,00 Euro) zu nennen.

Wie ein Damoklesschwert hängt weiterhin der drohende Zahlungsausfall in den USA über den Märkten, sollten sich Republikaner und Demokraten in den kommenden Wochen nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Die Republikaner wollen eine Anhebung oder Aussetzung nur im Gegenzug für milliardenschwere Kürzungen der Staatsausgaben billigen.


   Bank of England setzt Zinserhöhungen fort 

Die Bank of England (BoE) hat in den vergangenen Monaten ihren Leitzins zügig angehoben - ebenso wie die US-Notenbank. Doch nun beginnen sich Anleger darauf einzustellen, dass die Zinspfade in Großbritannien und den USA auseinanderlaufen könnten. Die hohe Inflation in Großbritannien bedeutet, dass die BoE die Zinssätze stärker als bisher erwartet anheben muss, während sich die US-Zinsen ihrem Höchststand nähern, sagen Analysten. Für die Zinsentscheidung am Mittag wird eine Erhöhung um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent erwartet. Jüngste Daten zur Inflation und zu den Löhnen in Großbritannien veranlassten eine Reihe von Großbanken, ihre Erwartungen für die britischen Zinssätze zu erhöhen.


   Bayer schwach - Pharma-Marge belastet 

Die Zahlen von Bayer kommen an der Börse nicht gut an. Der Konzern hat zum Jahresauftakt bei nur leicht gesunkenen Einnahmen deutlich weniger verdient. Ursächlich dafür waren rückläufige Gewinne vor allem im Pharma- und auch im Agrargeschäft, wie das Unternehmen mitteilte. Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann bestätigte die Jahresziele, nannte als mögliches Risiko aber die deutlich reduzierten Marktpreiserwartungen für glyphosatbasierte Produkte.

Die Deutsche Telekom (+1,0%) hat im ersten Quartal alle Erwartungen geschlagen. Der Teilverkauf des Funkturmgeschäfts mit einem entsprechenden Bewertungsgewinn katapultierte vor allem den Konzerngewinn in unerwartete Höhen. Auch alle anderen maßgeblichen Kennziffern lagen über den Analystenschätzungen. Zudem erhöhte der Konzern die Prognose für das bereinigte EBITDA AL auf 40,9 Milliarden von 40,8 Milliarden Euro leicht. "Die Zahlen sind leicht besser ausgefallen als erwartet und sollten den Kurs nach unten absichern", so ein Marktteilnehmer.

Für die Aktie von Merck KGaA geht es um 1,7 Prozent nach oben. Während der Umsatz als "in line" mit der Markterwartung eingestuft wird, ist das EBITDA leicht oberhalb vom Konsens ausgefallen.

Hannover Rück (+1,2%) hat im ersten Quartal vor allem von einem guten Ergebnis in der Personen-Rückversicherung profitiert. Die Naturkatastrophenschäden, insbesondere aus dem Erdbeben in der Türkei und Syrien, steckte der Rückversicherer weg. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.

Das erste Quartal von Siltronic (-0,6%) ist wie an der Börse erwartet schwach ausgefallen. Ein Grund dürfte in der Lagerräumung bei den Halbleiterherstellern liegen. Die Analysten von Jefferies rechnen in den kommenden Quartalen mit einer weiteren Schwäche, wobei für das zweite Halbjahr nun keine Verbesserung erwartet werde. Dies spiegele sich auch in den Konsenszahlen wider, wenngleich die Erwartung einer möglichen Erholung inzwischen etwas zurückgenommen wurde.

Für die Aktie von Suse geht es nach einer Gewinnwarnung um 19,8 Prozent abwärts. Die Analysten von Jefferies zeigen sich in einer ersten Einschätzung konsterniert, hat doch dass Unternehmen in vier der vergangenen sechs Quartale enttäuscht. Es gebe zwar positive Aspekte bei Suse, aber die anhaltende Unterschreitung der Ziele mache es den Anlegern schwer, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.336,58        +0,7%       29,82         +14,3% 
Stoxx-50                4.045,82        +0,7%       27,46         +10,8% 
DAX                    15.952,60        +0,4%       56,37         +14,6% 
MDAX                   27.443,30        +0,3%       77,69          +9,3% 
TecDAX                  3.234,60        +0,0%        1,30         +10,7% 
SDAX                   13.643,47        -0,7%      -89,35         +14,4% 
FTSE                    7.779,98        +0,5%       38,65          +3,9% 
CAC                     7.424,26        +0,9%       63,06         +14,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,26                    -0,02          -0,31 
US-Zehnjahresrendite        3,42                    -0,02          -0,46 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:07  Mi, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0933        -0,5%      1,0973         1,0977   +2,1% 
EUR/JPY                   147,07        -0,3%      147,35         147,71   +4,8% 
EUR/CHF                   0,9766        -0,0%      0,9773         0,9775   -1,3% 
EUR/GBP                   0,8693        -0,1%      0,8695         0,8697   -1,8% 
USD/JPY                   134,51        +0,2%      134,27         134,57   +2,6% 
GBP/USD                   1,2576        -0,4%      1,2621         1,2620   +4,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,9454        +0,1%      6,9406         6,9373   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.505,46        -0,1%   27.525,92      28.105,96  +65,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,11        72,56       +0,8%          +0,55   -8,8% 
Brent/ICE                  76,90        76,41       +0,6%          +0,49   -8,8% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                  34,71        34,99       -0,8%          -0,29  -55,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.025,96     2.029,75       -0,2%          -3,80  +11,1% 
Silber (Spot)              25,03        25,43       -1,5%          -0,39   +4,5% 
Platin (Spot)           1.107,33     1.118,90       -1,0%         -11,58   +3,7% 
Kupfer-Future               3,78         3,83       -1,6%          -0,06   -1,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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May 11, 2023 04:04 ET (08:04 GMT)