Die Erzeugerpreise lagen im Oktober aber immer noch mit durchschnittlich 37,9 Prozent viel höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im September hatte die Teuerungsrate 39,4 Prozent betragen, im August 34,5 Prozent. Steigende Nahrungsmittelpreise gehören neben Energie derzeit zu den größten Inflationstreibern in Deutschland: Sie kosteten im November 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das trug dazu bei, dass die Inflationsrate auf 10,0 Prozent stieg und damit nahe dem höchsten Stand seit 1951 blieb.

Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich im Oktober um 26 Prozent. Dabei kostete Getreide fast 34 Prozent mehr als vor einem Jahr, Speisekartoffeln legten sogar um 86,1 Prozent zu. Beim Gemüse (35,8 Prozent) stiegen vor allem die Preise für Blumenkohl (82,2 Prozent) und Salat (34,8 Prozent). Die Erzeugerpreise für Obst sanken um 4,3 Prozent, wobei Tafeläpfel 18,4 Prozent billiger waren als im Vorjahresmonat.

Weit überdurchschnittlich kletterten im Oktober die Preise für tierische Erzeugnisse mit 46,8 Prozent: Allein für Milch musste dabei 56,3 Prozent mehr bezahlt werden. Eier kosteten 35,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Bei Preisen für Tiere gab es einen Anstieg um gut 39 Prozent. Dabei verteuerten sich Schlachtschweine um knapp 61 Prozent. Rinder verteuerten sich um 16,5 Prozent und die Geflügelpreise kletterten um 34,4 Prozent.

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer). Er zeigt damit die Entwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe an, also noch bevor die Waren in den Handel kommen. Das Auf und Ab gibt damit einen frühen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)