ZÜRICH (Dow Jones)--Verhalten positiv ist der schweizerische Aktienmarkt in die neue Woche gestartet. Gleichwohl markierte der SMI im Tagesverlauf ein neues Jahreshoch. Die Märkte benötigten noch einige Zeit, die Zinserhöhungen dies- und jenseits des Atlantiks sowie die US-Arbeitsmarktdaten plus die Unternehmensausblicke der Bilanzsaison zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen, erklärten Marktteilnehmer die Zurückhaltung. Dazu fehlten zu Wochenbeginn die wichtigen Marktteilnehmer aus London. Dort waren die Börsen wegen eines zusätzlichen Feiertags zur Krönung des neuen Königs Charles III. geschlossen.

Nicht unbedingt positiv war auch die Nachrichtenlage aus den USA: Dort konnte sich zwar der Sektor-Index der US-Regionalbanken deutlich erholen, offen blieb jedoch die Lage um die US-Schuldenobergrenze. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte vor den möglichen Folgen für die Finanzmärkte, wenn sie nicht bis Anfang Juni angehoben werde. Der US-Regierung könnte das Geld ausgehen, um ihre Rechnungen zu bezahlen.

Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 11.595 Punkte. Bei 11.607 Punkten erreichte der Index den bisher höchsten Stand in diesem Jahr. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Das Umsatzvolumen war mit 19,2 (zuvor: 29,89) Millionen Aktien dünn. Unterstützung kam von den Pharma-Schwergewichten Novartis (+0,5%) und Roche (+0,1%). Alcon rückten um 1,9 Prozent vor. Das Unternehmen wird am späten Dienstag Geschäftszahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen. Nachrichtenlos sehr fest zeigten sich auch Richemont (+1,8%).

Gesucht waren ferner Versicherer, die von wieder steigenden Marktzinsen profitierten. Swiss Life, Swiss Re und Zurich gewannen zwischen 0,6 und 1,5 Prozent. Die Aktien der Banken wurden hingegen von der Furcht vor einer Bankenkrise gebremst. Credit Suisse sanken um 0,4 Prozent, Julius Bär schlossen kaum verändert, während UBS zwischenzeitliche Verluste mehr als wettmachten und um 0,4 Prozent zulegten.

In der zweiten Reihe stiegen AMS-Osram um 6,9 Prozent. Zwar hatten sowohl die Deutsche Bank als auch Jefferies ihre Kursziele für die Aktie gesenkt und die Einstufung Hold bekräftigt, doch hatte Jefferies die längerfristigen Ertragssaussichten des Unternehmens positiv beurteilt. Dank der Maßnahmen des Managements zur Wiederbelebung der Profitabilität dürfte es ab der zweiten Hälfte dieses Jahres allmählich wieder aufwärts gehen, hieß es.

Dufry (+2,8%) profitierte weiter davon, dass der Betreiber von Duty-Free-Läden mit seinen Banken die Erweiterung einer revolvierenden Kreditfazilität ausgehandelt hatte. Das Unternehmen hatte die Vereinbarung schon am Freitagmorgen mitgeteilt.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 08, 2023 11:54 ET (15:54 GMT)