Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Inflation im Euroraum könnte im April etwas höher als zuletzt erwartet gewesen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Ende vergangener Woche zwar prognostiziert, dass die Verbraucherpreise wie im Vormonat mit einer Jahresrate von 2,4 Prozent gestiegen sind, doch rücken die bereits veröffentlichten Daten aus Deutschland und Spanien auch einen Inflationsanstieg in den Bereich des Möglichen. Eurostat veröffentlicht die Daten am Dienstag um 11.00 Uhr.

Nach den deutschen Daten zu urteilen, haben die Energiepreise die Inflation wie erwartet erhöht. Das lag vor allem an höheren Ölpreisen und der Tatsache, dass hier seit 1. April wieder der normale Mehrwertsteuersatz für Gas und Fernwärme gilt. Inflationstreibend wirkten auch die Nahrungsmittelpreise. Teilweise kompensiert wurde diese Entwicklung von einem sinkenden Beitrag der Kernkomponenten des Index.

Volkswirte erwarten, dass die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Nahrungsmittel) mit einer Jahresrate von nur noch 2,7 (März: 2,9) Prozent gestiegen sind. Gestützt wird die Erwartung von der Entwicklung in Deutschland und Spanien, wo die Kernrate um 3 beziehungsweise 4 Zehntel zurückging. Die Europäische Zentralbank (EZB) achtet derzeit vor allem auf die Entwicklung der Kernteuerung.

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April 29, 2024 09:11 ET (13:11 GMT)