Die Anleiherenditen in der Eurozone sind am Freitag gesunken, nachdem sich das Beschäftigungswachstum in den USA im Juni abgeschwächt hat und für Mai nach unten korrigiert wurde. Dies hat die Erwartungen auf Zinssenkungen der Federal Reserve in diesem Jahr gestärkt.

Die Daten zeigten, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA im Juni um 206.000 gestiegen ist, mehr als die von Ökonomen erwarteten 190.000. Die Zahlen für das Beschäftigungswachstum im Mai wurden jedoch von einer früheren Schätzung von 272.000 auf 218.000 nach unten korrigiert.

Die Zahlen zeigen auch, dass das Lohnwachstum im Juni im Jahresvergleich auf 3,9% gesunken ist, von 4,1% im Mai.

Die Rendite 10-jähriger deutscher Anleihen, der Benchmark für die Eurozone, lag zuletzt 3 Basispunkte niedriger bei 2,554%, nachdem sie vor den Zahlen um etwa 2 Basispunkte niedriger gehandelt worden war. Die Renditen entwickeln sich umgekehrt zu den Kursen.

"Die Anleger werden den heutigen gemischten Arbeitsmarktbericht als ein Zeichen dafür interpretieren, dass sich die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt verlangsamt", sagte Richard Flynn, Managing Director bei Charles Schwab UK.

"Die nachlassende Nachfrage, die sich in den heutigen Zahlen widerspiegelt, könnte sich positiv auf die Zinssätze auswirken."

Die Rendite 10-jähriger französischer Anleihen sank um 4 Basispunkte auf 3,239% und dürfte damit die Woche um etwa 5 Basispunkte niedriger beenden.

Der Abstand zwischen den französischen und deutschen 10-jährigen Anleihekosten - ein Indikator für das französische Risiko - fiel mit 67,6 Basispunkten auf den niedrigsten Stand seit dem 13. Juni und lag zuletzt bei 68,2 Basispunkten.

Eine Umfrage ergab, dass die rechtsextreme Partei Rassemblement National von Marine Le Pen bei den französischen Parlamentswahlen am Sonntag wahrscheinlich keine Mehrheit erlangen wird, was die Nervosität der Anleger über die möglichen Ausgabenpläne der Partei beruhigte.

"Das Ergebnis der Wahlen in Frankreich wird die Märkte kaum aufrütteln, da die Risiken verblasst sind", sagte Benjamin Schroeder, Senior Rate Strategist bei ING.

Die 10-jährige Rendite Italiens lag um 6 Basispunkte niedriger bei 3,946%. Der Abstand zwischen den Renditen italienischer und deutscher Anleihen verringerte sich auf 139 Basispunkte und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 13. Juni.

Die Märkte reagierten kaum auf die Parlamentswahlen in Großbritannien, bei denen die Labour-Partei von Keir Starmer einen Erdrutschsieg errang.

Die britischen Anleiherenditen sanken um etwa 4 Basispunkte und lagen damit weitgehend im Einklang mit den europäischen Märkten. Das Pfund und britische Aktien stiegen nach dem Ergebnis.

Die Rendite zweijähriger deutscher Anleihen, die stärker auf die Zinserwartungen der Europäischen Zentralbank reagieren, sank um 1 Basispunkt auf 2,929%. (Berichterstattung von Harry Robertson; Redaktion: Andrew Heavens, Anil D'Silva und Barbara Lewis)