MOSKAU (dpa-AFX) - Das Jahr 2022 war nach offiziellen Angaben das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Russland. "2022 war auch ein anormal warmes Jahr, die Durchschnittstemperatur lag bei minus 1 Grad", teilte der Chef des russischen Wetteramts, Roman Wilfand, am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Wärmer sei es nur 2020 gewesen, als im Durchschnitt Plusgrade erreicht wurden. "Unser Land liegt im Norden, daher ist das erstaunlich", so Wilfand.

Seinen Angaben zufolge gab es im vergangenen Jahr die größten Temperaturabweichungen im nördlichen Teil des europäischen Russlands, im nördlichen Ural und in Sibirien sowie in der ostsibirischen Republik Jakutien. Immerhin: Vom 6. bis 10. Januar wird in der russischen Hauptstadt Moskau extreme Kälte erwartet. Die Temperaturen könnten dann auf bis zu minus 29 Grad fallen.

Die steigenden Temperaturen im Norden des Landes beobachten Klimaforscher mit Sorge. Diese Entwicklung trägt zum Auftauen der Permafrostböden bei. Das führt dazu, dass die dort gebundenen Kohlenstoffe durch Mikroben abgebaut werden und als Treibhausgas in die Atmosphäre gelangen, was eine weitere Klimaerwärmung nach sich zieht./bal/DP/mis