Erfurt (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat dafür geworben, bei der militärischen Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland jeden Schritt abzuwägen.

"Wir müssen den großen Krieg vermeiden, den Krieg zwischen Russland und der Nato", sagte der SPD-Politiker am Freitag auf dem Katholikentag in Erfurt. "Wir müssen gleichzeitig sicherstellen, dass die Ukraine ihre Unabhängigkeit und Souveränität verteidigen kann." Scholz erwähnte nicht die kurz zuvor verbreitete Mitteilung der Bundesregierung, dass sich die Ukraine gegen Beschuss aus dem russischen Grenzgebiet auch mit Waffen aus Deutschland wehren dürfe.

Deutschland unterstütze wie kein anderes europäisches Land die Ukraine dabei, ihre Unabhängigkeit und das eigene Land zu verteidigen, sagte Scholz. Aus Deutschland sei militärische Unterstützung geliefert oder zugesagt worden im Volumen von 28 Milliarden Euro. "Die müssen das alles haben, damit sie sich verteidigen können", unterstrich Scholz. "Und gleichzeitig müssen wir, in dem, wie wir die Ukraine unterstützen, dafür Sorge tragen, dass das nicht zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato eskaliert." Das gehe nicht ohne Besonnenheit. "Und das geht nicht, ohne sich mit denjenigen, mit denen man verbündet ist, sorgfältig abzustimmen. Das machen wir wieder und wieder und wieder."

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)