HELSINKI (AFP)--Finnlands Grenze zu Russland bleibt vorerst dicht. Die acht Grenzübergänge sollen bis zum 11. Februar geschlossen bleiben, wie die finnische Regierung am Donnerstag mitteilte. Der Grund ist ein rapider Anstieg der Migration aus Russland. Finnland wirft dem Nachbarstaat eine "hybride Attacke" vor: Russland schleuse Flüchtlinge gezielt an die Grenze, um in Finnland eine Migrationskrise auszulösen.

"Nach den Informationen der Sicherheitsbehörden ist es sehr wahrscheinlich, dass Russland seine hybride Beeinflussung wieder aufnimmt und ausbaut", sagte der finnische Innenminister Mari Rantanen. Seit August kamen fast 1.000 Asylbewerber von Russland aus an die finnische Grenze, viele aus Somalia, dem Irak und dem Yemen. Im November hatte Finnland deshalb bereits einige Übergänge an der 1.340 Kilometer langen Landgrenze zu Russland geschlossen. Später machte das Land seine komplette Ostgrenze zu Russland dicht.

Russland bestritt schon im vergangenen Jahr, absichtlich Migranten nach Finnland zu schleusen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 deutlich verschlechtert. Im April war Finnland nach jahrzehntelanger Bündnis-Neutralität der Nato beigetreten. Moskau verurteilte den Beitritt zu dem westlichen Militärbündnis als "Angriff auf die Sicherheit" Russlands und kündigte "Gegenmaßnahmen" an.

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January 11, 2024 09:13 ET (14:13 GMT)