PEKING (dpa-AFX) - Der Devisenberg Chinas ist immer noch gewaltig, er schmilzt aber rapide. Wie die chinesische Notenbank am Donnerstag mitteilte, betrugen die Währungsreserven der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Dezember 3,33 Billionen US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit drei Jahren. Verglichen mit einem Monat zuvor verringerten sich die Reserven um 108 Milliarden Dollar und damit so stark wie noch nie.

Die Dynamik wird noch deutlicher, wenn die Entwicklung im Gesamtjahr 2015 betrachtet wird. Im vergangenen Jahr schmolzen die Devisenreserven, die vor allem aus den hohen Exportüberschüssen des Landes stammen, um mehr als eine halbe Billion Dollar.

Experten erklären den starken Rückgang zum einen mit Kapitalabflüssen wegen der gegenwärtigen Wirtschaftsschwäche Chinas. Zum anderen werden Markteingriffe der Notenbank als Grund genannt, mit denen die Abwertung der Landeswährung Yuan abgefedert werden soll. Die durch die entsprechenden Dollarverkäufe geschmolzenen Devisenreserven gelten allerdings auch als ein Grund, warum sich die Notenbank zuletzt wesentlich schwächer gegen die Abwertung des Yuan gestemmt hat und ihn stärker abwerten ließ./bgf/jsl