FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag nach frühen Gewinnen vor allem zum US-Dollar wieder deutlich nachgegeben. Aktuell wird die Gemeinschaftswährung mit 1,0825 US-Dollar nur knapp über dem bisherigen Tagestief gehandelt, nachdem sie zuvor noch bis auf 1,0879 Dollar gestiegen war.

Mit 1,0519 Franken bewegt sich der Euro weiterhin nur knapp über seinem Tief, das er am Vortag bei 1,0504 Franken markiert hatte. Gleichzeitig bleibt das Paar damit auf den tiefsten Niveaus seit Sommer 2015. Der US-Dollar ist hingegen zum Franken stärker und hat mit 0,9716 Franken auch die Marke von 0,97 wieder zurückerobert.

"Der Euro ist in der Defensive", schreibt Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba in einem Kommentar. Hoffnungen auf ein Mittel, das gegen die Lungenkrankheit Covid-19 getestet wird, sorgten zwar zunächst für eine sinkende Risikoscheu, was den Euro stützte und den Dollar als sicheren Hafen belastete.

Die Euphorie halte sich aber in Grenzen, schränkt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank ein: "Vor allem dominieren derzeit die Sorgen, dass die bisherigen Hilfspakete der Regierungen und Notenbanken nicht ausreichen, um die Folgen des Virus-Lockdowns vollkommen abzufedern."

Wenig verändert zeigt sich der chinesische Yuan im Handel mit dem Dollar. In Folge der Corona-Pandemie ist Chinas Wirtschaft erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Der Rückgang im ersten Quartal fiel zudem etwas stärker aus als von Experten erwartet - positiv überrascht haben dagegen Daten von der Industrie. Hier sank die Produktion im März nicht so stark wie befürchtet.

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