Washington (Reuters) - Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung der Inflation ist die Zeit für eine Zinswende in den USA laut Notenbankchef Jerome Powell noch nicht gekommen.

Man benötige noch größere Zuversicht, dass sich die Teuerung nachhaltig auf das Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent zubewege, sagte er am Dienstag laut Redetext bei einer Anhörung im US-Kongress. Jüngste Daten hätten gezeigt, dass es weitere moderate Fortschritte gegeben habe. "Weitere gute Daten" würden die Zuversicht der Zentralbank stärken. Die Fed werde von "Sitzung zu Sitzung" über den weiteren Kurs entscheiden.

Bei der Justierung des geldpolitischen Kurses werde sie die einlaufenden Daten sorgfältig sichten, fügte der oberste Notenbanker der USA vor dem Bankenausschuss des Senats hinzu. Mit Blick auf das Erreichen der Ziele Preisstabilität und Vollbeschäftigung seien die Risiken mittlerweile besser ausbalanciert.

Die US-Zentralbank kommt Ende des Monats zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass sie noch stillhalten und erst im September den geldpolitischen Schlüsselsatz senken wird. Er liegt derzeit in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.

Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Inflation ist der Preisauftrieb noch immer deutlich stärker, als es die Fed mit einer Teuerungsrate von zwei Prozent anstrebt. Für die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten für Juni wird allerdings ein weiterer Rückgang der Rate auf 3,1 von 3,3 Prozent im Mai erwartet.

(Bericht von Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)