Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Steht eine Zinssenkung in den USA bevor? Wenn ja, wann? Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte am Dienstag vor dem Kongress, dass die USA "nicht länger eine überhitzte Wirtschaft" seien, was darauf hindeutet, dass die Argumente für Zinssenkungen zunehmen. Einige Anleger hatten erwartet, dass der Fed-Vorsitzende in seiner Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats mehr tun würde, als er tat, um zu signalisieren, dass eine Zinssenkung auf der September-Sitzung der Zentralbank ansteht. Am späten Dienstagabend schien dies jedoch immer noch die allgemeine Erwartung des Marktes zu sein: Die Fed Funds Futures rechneten laut CME FedWatch mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 75% für eine Zinssenkung im September. Weitere Erkenntnisse könnten am Mittwoch folgen, wenn Powell auf den Capitol Hill zurückkehrt, um vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses auszusagen. Und am Donnerstag wird der Bericht über den Verbraucherpreisindex genau beobachtet werden, um festzustellen, ob die Inflation tatsächlich nach dem Geschmack der Zentralbank ist. Ein überraschender Anstieg könnte die Argumente für Zinssenkungen in Zweifel ziehen. Die Märkte nahmen Powells Aussage weitgehend gelassen auf. Sowohl der US-Leitindex S&P 500 als auch der MSCI-Aktienindex für alle Länder zeigten sich wenig verändert. Der Dollar stieg leicht an, was darauf hindeutet, dass einige Anleger mit einer eher zurückhaltenden Aussage des Fed-Chefs rechneten. In Europa waren die Aktienmärkte lebhafter, da die Indizes aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheiten durch die Schwäche der französischen Aktien belastet wurden. Der europäische STOXX 600-Index fiel um 0,9% und verzeichnete damit den größten Tagesrückgang seit fast einem Monat. Der französische Leitindex CAC 40 sank um 1,6%, da die Anleger die politische Lage nach den Parlamentswahlen vom Sonntag bewerteten. Die Politik drohte einen Schatten auf die Märkte im Allgemeinen zu werfen, da US-Präsident Joe Biden nach seiner schwachen Leistung in der Debatte gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump unter Druck geriet, seine Kandidatur für die Wiederwahl aufzugeben. In der Zwischenzeit sollte sich die Debatte über die Zinssätze auch auf die Reserve Bank of New Zealand ausweiten, die am Mittwoch tagt. Es wird erwartet, dass die RBNZ ihren Leitzins zum achten Mal in Folge beibehält und die Zinsen bis zum Jahresende nur einmal senkt, so eine Reuters-Umfrage unter Wirtschaftsexperten. Ebenfalls am Mittwoch werden in China Zahlen zur Erzeuger- und Verbraucherpreisinflation erwartet, die die Märkte beeinflussen könnten. Am Dienstag stieg der chinesische Blue-Chip-Index CSI300 um 1,2%, angetrieben von Technologiewerten.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch eine weitere Richtung geben könnten:

- Sitzung der Reserve Bank of New Zealand

- China PPI/CPI (Juni)

- Fed-Chef Powell sagt am zweiten Tag vor dem Kongress aus