FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag gegenüber dem amerikanischen Dollar deutlich unter Druck geraten, so wie auch viele andere Währungen. Am Markt war von einer typischen Fluchtbewegung in die Reservewährung Dollar die Rede, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und dem Iran deutlich verschärft hatten. Mittags kostete die Gemeinschaftswährung 1,1125 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1193 Dollar festgesetzt.

Neben dem Euro gerieten auch viele andere wichtige Währungen zum US-Dollar unter Druck. Dazu zählten der australische und der neuseeländische Dollar ebenso wie der koreanische Won oder der südafrikanische Rand. Kursgewinne verbuchte dagegen der japanische Yen, der an den internationalen Finanzmärkten als sicherer Rückzugsort in unwägbaren Zeiten angesehen wird.

Auslöser der Fluchtbewegung in Dollar und Yen war die Tötung eines ranghohen iranischen Generals durch einen Raketenangriff einer US-Drohne im Irak. "Die US-Luftangriffe auf den Iran haben am Devisenmarkt eine Flucht in sichere Häfen ausgelöst", kommentierte Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann. Verlierer am Finanzmarkt seien vor allem Währungen vieler Schwellenländer.

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei kündigte schwere Vergeltung an. Die ohnehin hohen Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich in den vergangen Tagen nochmals verschärft, nachdem die US-Botschaft in Bagdad durch militante Demonstranten angegriffen worden war. Die USA weisen Iran die Schuld zu, die islamische Republik weist dies von sich./bgf/jsl/fba