FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar am Mittwoch nicht an seine Kursgewinne der vergangenen Tage anknüpfen können. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,2017 US-Dollar und damit rund einen halben Cent weniger als am Morgen.

Der Schweizer Franken hat derweil nachgegeben sowohl zum Euro wie auch zum Dollar. Der Euro kostet am Mittag 1,1729 CHF und damit etwas mehr als noch am Morgen. Auch der Dollar-Franken-Kurs liegt mit 0,9760 CHF etwas höher.

Der US-Dollar konnte wieder zulegen, nachdem er in den vergangenen Tagen unter Druck gestanden hatte. Am Markt wurde dies überwiegend mit einer Gegenbewegung auf die vorherigen Kursgewinne erklärt. Fundamentale Gründe in Form von Konjunkturdaten wurden dagegen nicht genannt. Erst im Nachmittagshandel wird der ISM-Einkaufsmanagerindex erwartet, der als einer der wichtigsten Frühindikatoren der US-Wirtschaft gilt. Am Abend veröffentlicht zudem die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung.

Politische Risikofaktoren wie der Katalonienkonflikt oder die italienischen Parlamentswahlen im März belasteten den Euro derzeit nicht, hiess es in einem Marktkommentar der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vielmehr werde er von Erwartungen unterstützt, wonach die EZB nicht ganz so zögerlich in ihren geldpolitischen Entscheidungen agieren könnte, wie es bisher schien.

So hat Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny ein möglichst baldiges Ende der EZB-Anleihekäufe gefordert. "Wenn die Wirtschaft weiter so gut läuft, könnten wir das Anleihekaufprogramm 2018 auslaufen lassen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Zuletzt hatten die EZB-Direktoriumsmitglieder, Benoit Coeure und Yves Mersch, ebenfalls Signale gegen eine erneute Ausweitung der Anleihekäufe gegeben. Diese laufen bislang bis mindestens September.

ZKB ERWARTET EURO-FRANKEN-KURS MITTELFRISTIG LEICHT HÖHER

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) erwartet für den Euro-Franken-Kurs in ihrer technischen Analyse weiterhin einem mittelfristigen Aufwärtstrend. In den letzten fünf Handelstagen habe der Kurs per saldo fast unverändert tendiert, aber immer noch nahe am Jahreshoch 2017 notiert, schreiben die ZKB-Experten. Die Linie des gleitenden Durchschnitts über 200 Tage verlaufe bei 1,135 CHF und stelle damit eine Unterstützung dar. Die ZKB erwartet nun aus charttechnischer Sicht für die nächsten Monate eine Fortsetzung des Aufwärtstrends in Richtung 1,185 CHF.

Für das Währungspaar Dollar/Franken sieht die ZKB dagegen den mittelfristigen Ausblick eingetrübt. Dies, nachdem der Dollar-Franken-Kurs in der abgelaufenen Handelswoche 1,4% tiefer tendiert im Vergleich zur Vorwoche und dabei die Unterstützung bei 0,98 CHF unterschritten habe. Damit sei seit dem November-Hoch wieder ein mittelfristiger Abwärtstrend gegeben. Auch die kurzfristigen Momentum-Indikatoren zeigen weiteren Abwärtsdruck an. Die ZKB-Experten rechnen auf Sicht der nächsten Wochen mit leicht tiefer tendierenden Kursen in Richtung 0,96 CHF.

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