AfD-Bundessprecherin Alice Weidel sorgt mit ihren Sympathiebekundungen für einen EU-Ausstieg Deutschlands (Dexit) für scharfe Kritik unter führenden deutschen Ökonomen. "Der Brexit ist die Fallstudie aus dem vergangenen Jahrzehnt, an der man ablesen kann, wie hoch die ökonomischen Kosten einer Abkehr von Europa sind", sagte Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), dem Spiegel. "Großbritannien ist in der Dauerkrise. Für Deutschland wäre der wirtschaftliche Schaden noch ungleich größer, unsere Verflechtung innerhalb Europas ist so groß, dass ein harter Dexit wirklich sehr, sehr teuer wäre. Das wäre der wirtschaftliche Super-GAU für Deutschland."

Lars Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts in Freiburg und Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), sieht die AfD-Pläne ebenfalls sehr kritisch. "Ein Ausstieg aus dem Euro oder gar der Europäischen Union wäre ein Programm zur Vernichtung des deutschen Wohlstands", sagte Feld dem Spiegel. "Eine internationale Finanzkrise wäre ebenfalls nicht auszuschließen, falls die Währungsunion zerbrechen sollte." Deutschland habe vom Euro und der EU profitiert, ein Regimewechsel wäre eine Abkehr vom erfolgreichen deutschen Geschäftsmodell der vergangenen Jahrzehnte.

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January 23, 2024 08:59 ET (13:59 GMT)