Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA verhängen Masken-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln 

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat im Kampf gegen das Coronavirus eine landesweite Pflicht zum Maskentragen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln verhängt. Die am Freitagabend veröffentlichte Anordnung gilt für Reisen mit Flugzeugen, Zügen, Bussen, Taxis, Fahrdienstleistern, U-Bahnen, Fähren und Schiffen. Damit wird eine von Präsident Joe Biden kurz nach seinem Amtsantritt erlassene Anordnung zum Maskentragen bei Reisen zwischen verschiedenen Bundesstaaten noch ausgeweitet. Die Maßnahme gilt ab Dienstag.


Philologenverband fordert Impfangebot für Lehrer 

In der Debatte über Schulöffnungen setzt sich der Deutsche Philologenverband für ein schnelleres Impfangebot an Lehrkräfte ein. "Nur so können wir tatsächlich in den Präsenzunterricht zurückkommen, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Der gesellschaftlich-politische Druck, die Schulen zu öffnen, ist massiv. Dem trägt die jetzige Berücksichtigung der Lehrkräfte erst in der dritten von drei prioritären Kategorien nicht ausreichend Rechnung." Die Bundesregierung müsse es den Lehrkräften ermöglichen, "bereits früher geimpft zu werden", sagte Lin-Klitzing.


Giffey schlägt Corona-Ampel für zügige Öffnung von Kitas vor 

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Corona-Ampel für eine zügige Öffnung der Kitas vorgeschlagen. Nach dem 14. Februar müsse es "echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen" geben, sagte Giffey der "Bild am Sonntag". "Unser Vorschlag ist eine Kita-Ampel, bei der erst mal die Situation in den einzelnen Kitas den Ausschlag gibt." Mit diesem Plan könne ein Großteil der Kitas wieder geöffnet werden. Zudem sei es dadurch möglich, "verantwortungsvoll und gezielt anhand des Infektionsgeschehens" in den einzelnen Einrichtungen zu reagieren. In Giffeys Modell sollen drei Kriterien über den Kita-Betrieb entscheiden: die Anzahl der infizierten Personen, die Anzahl der Kinder in Quarantäne und die Anzahl der Erzieher in Quarantäne.


Großbritannien erwartet Impfstofflieferungen nach Plan 

Nachdem die EU Nordirland von ihren Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe ausgenommen hat, erwartet die britische Regierung eine Belieferung Großbritanniens nach Plan. Die Regierung gehe "zuversichtlich" davon aus, das sämtliche Lieferverträge mit den Unternehmen Astrazeneca und Biontech/Pfizer eingehalten würden, sagte der Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, Michael Gove, am Samstag. Die EU habe eingeräumt, "dass sie einen Fehler gemacht haben", als mit der Aktivierung des Nordirland-Protokolls aus dem Brexit-Vertrag gedroht worden sei, um die Exporte zwischen Irland und Nordirland strenger zu überwachen, sagte Gove.


Italiens Arzneimittelbehörde empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff bis 55 Jahre 

Die italienische Arzneimittelbehörde empfiehlt den seit Freitag in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nur für Erwachsene bis zum Alter von 55 Jahren. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA sei das Vakzin in Italien zwar zugelassen, erklärte die Behörde am Samstag. Menschen über 55 Jahre und besonders anfällige Menschen sollten jedoch bevorzugt mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden. Zur Begründung erklärte die Behörde, es bestünden "gewisse Unsicherheiten" über die Wirksamkeit des Mittels bei älteren Menschen, da diese Altersgruppe bei den klinischen Test nur "schlecht vertreten" gewesen sei. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfieht den Astrazeneca-Impfstoff für Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.


Spahn will Impfverordnung überarbeiten 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca die Impfverordnung überarbeiten. "Die Grundreihenfolge bleibt, aber wir gehen sie zusätzlich altersgestaffelt an", sagte Spahn am Samstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Pflegekräften in Berlin. Er rechnet für Februar mit fünf Millionen weiteren Dosen aller drei bisherigen Hersteller. Spahn verwies auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts, das am Freitag von der Europäischen Kommission zugelassene Präparat von Astrazeneca nur an Menschen bis 64 Jahren abzugeben. Der Minister erläuterte, es gebe auch in der ersten Impfgruppe Menschen aus dieser Altersspanne, etwa beim medizinischen Personal oder den Beschäftigten in der Pflege. Wenn diese geimpft seien, gebe es die 18- bis 64-Jährigen der nächsten Gruppe.


Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 11.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 11.192 Ansteckungsfälle registriert. Am Sonntag voriger Woche waren es mehr als 16.000 gewesen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.216.363. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.


Seehofer ruft zu Verzicht auf Auslandsreisen auf 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat zum Verzicht auf Auslandsreisen aufgerufen. "Im Moment kann ich nur dringend an die Bevölkerung appellieren, jede nicht zwingend notwendige Reise ins Ausland unbedingt zu unterlassen", sagte Seehofer der Augsburger Allgemeinen. "Ich sehe das in dieser schwierigen Zeit sogar als Bürgerpflicht", fügte er hinzu. "Jetzt ohne wirklich zwingenden Grund in Mutationsgebiete zu reisen, das muss ich deutlich sagen, wäre geradezu töricht."


EU nimmt Nordirland von Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe aus 

Nach scharfer Kritik aus Großbritannien nimmt die EU Nordirland von ihren Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe aus. Das Nordirland-Protokoll werde "unberührt" bleiben, teilte die EU-Kommission am Freitagabend mit. Die Schutzklausel, die Kontrollen an der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und Nordirland erlaubt hätte, sei anders als zunächst geplant nicht aktiviert worden. Hintergrund der Kontroverse sind Lieferengpässe beim britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca, dessen Impfstoff seit Freitag in der EU zugelassen ist.


   Mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 12.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.321 Ansteckungsfälle registriert. Am Samstag der Vorwoche waren es noch über 16.000 gewesen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.205.171. Nach Angaben des RKI wurden zudem 794 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 56.546. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.911.800. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 90,9. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.


Virologe Streeck: Leben nicht von Viren bestimmen lassen 

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck kritisiert die Fixierung der Bundesregierung auf Infektionszahlen als "alleiniges Instrument". Die Impfung werde das Infektionsgeschehen zwar reduzieren, aber nicht beenden. Streeck rechnet auch mit einer "Reduktion der Impfwirksamkeit" durch Mutationen. Daher, so Streeck, "werden wir auch nach dem Herbst mit diesem Virus umgehen müssen. Wir müssen uns jetzt schon die Frage stellen, wie - und Antworten darauf geben, die wir dann auch möglichst bald in die Tat umsetzen."


Altmaier droht Impfstoffherstellern mit rechtlichen Konsequenzen 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will eine Benachteiligung der Europäischen Union durch Impfstoffhersteller nicht akzeptieren und droht mit rechtlichen Schritten. "Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat als Verhandlungsführerin sehr deutlich gemacht, dass alle Firmen ihre Zusagen einhalten müssen", sagte Altmaier der Welt am Sonntag. "Keinesfalls dürfen sie ein anderes Land gegenüber der EU nachträglich bevorzugen." Er sehe bei der Beschaffung von Impfstoffen für die EU und Deutschland "keine offenkundigen schweren Fehler".

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January 31, 2021 04:02 ET (09:02 GMT)