Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Die australische Inflation steht am Mittwoch im Mittelpunkt des asiatisch-pazifischen Wirtschaftskalenders. Auch die neuesten chinesischen Kreditdaten könnten veröffentlicht werden, während die Anleger mit gemischten Nachrichten aus dem asiatischen Technologiesektor zu kämpfen haben.

Die schwache Performance der Wall Street am Dienstag dürfte kaum Impulse geben - der Nasdaq schloss unverändert, während der Dow und der S&P 500 ins Minus rutschten -, so dass die wichtigsten regionalen Indikatoren den Märkten vielleicht eine erste Orientierung geben werden.

Es wird erwartet, dass die gewichtete jährliche Verbraucherpreisinflationsrate Australiens im November deutlich von 4,9% auf 4,4% gesunken ist. Dies wäre der niedrigste Wert seit fast zwei Jahren und würde auf einen noch stärkeren Rückgang im Vormonat von 5,6% auf 4,9% folgen.

Die Aussie-Swap-Märkte deuten auf Zinssenkungen der Zentralbank um 50 Basispunkte in diesem Jahr hin, wobei die erste Senkung um einen Viertelpunkt bereits im August erfolgen dürfte. Ein schwächer als erwartet ausgefallener CPI-Bericht könnte die Erwartungen an eine Lockerung der Politik noch verstärken.

Die Neuvergabe von Bankkrediten in China dürfte unterdessen im Dezember gestiegen sein und die Kreditvergabe für 2023 auf ein neues Rekordhoch gebracht haben, da die Zentralbank die Politik zur Unterstützung der wackeligen wirtschaftlichen Erholung weiterhin akkommodierend gestaltet.

In dieser Woche wird erwartet, dass die chinesischen Banken im vergangenen Monat netto 1,40 Billionen Yuan an neuen Yuan-Krediten vergeben haben, gegenüber 1,09 Billionen Yuan im November. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, würde die gesamte neue Kreditvergabe im Jahr 2023 22,98 Billionen Yuan erreichen und damit den bisherigen Rekord von 21,31 Billionen Yuan im Jahr 2022 übertreffen.

Die chinesische Wirtschaft und die chinesischen Märkte entwickeln sich jedoch nach wie vor unterdurchschnittlich und es fällt ihnen schwer, ausländische Investoren davon zu überzeugen, dass 2024 eine deutliche Erholung eintreten wird. Die zunehmenden Spannungen mit Taiwan, das am Samstag zu den Wahlen geht, werden auch nicht helfen.

Taiwan meldete am Dienstag einen stärker als erwarteten Anstieg der Exporte im Dezember dank eines Anstiegs der Verkäufe in die Vereinigten Staaten um fast 50%. Aber China blieb ein Schwachpunkt - Taiwans Exporte nach China fielen um 6,4%.

Später am Mittwoch wird Taiwans TSMC, der weltgrößte Chiphersteller, seine neuesten monatlichen Umsatzzahlen veröffentlichen.

Der MSCI Asia IT Index ist seit dem Jahreswechsel um 4,5% gesunken, der entsprechende Index für Asien ohne Japan um 5%. Im Vergleich dazu hat der Nasdaq seit Jahresbeginn um 1% nachgegeben.

Die Stimmung wurde durch Samsung weiter gedrückt, das am Dienstag für das vierte Quartal einen Rückgang des Betriebsgewinns um 35% meldete, was deutlich unter den Erwartungen der Analysten lag.

Wenn es an den großen US- und Weltbörsen wenig Neujahrsstimmung gab, so war diese in Asien noch geringer. Der MSCI Asia & Pacific ex-Japan ist im bisherigen Jahresverlauf um 3,5% gefallen, während der MSCI World Index und der S&P 500 einen Rückgang von etwa 1% verzeichneten.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch eine neue Richtung geben könnten:

- Arbeitslosigkeit in Südkorea (Dezember)

- Australien Verbraucherpreisinflation (November)

- China Kreditvergabe (Dezember)