Washington (Reuters) - Die Mehrheit der US-Währungshüter hat sich den Protokollen der jüngsten geldpolitischen Sitzung vom Juni zufolge für eine Zinspause ausgesprochen.

Die meisten Führungsmitglieder der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hielten es für angemessen oder akzeptabel, die Leitzinsen zunächst beizubehalten, wie aus den am Mittwochabend veröffentlichten Abschriften hervorgeht. Mit der Zinspause wollten sie Zeit gewinnen, um die wirtschaftlichen Fortschritte auf dem Weg zum Inflationsziel von rund zwei Prozent bewerten zu können. Nur "einige Teilnehmer" wollten dagegen mit den Anhebungen der Schlüsselzinsen fortfahren, da sich die Preisteuerung nur langsam abgeschwächt habe.

Die US-Währungshüter sahen zudem bei den Zinsen noch Luft nach oben. Beinahe alle Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss erwarteten weitere Anhebungen im Jahresverlauf, hieß es. Fed-Chef Jerome Powell hatte bereits Ende Juni erklärt, dass die meisten Entscheidungsträger der Notenbank von mindestens zwei weiteren Zinserhöhungen bis Jahresende ausgingen. Am US-Aktienmarkt rief die Veröffentlichung der Protokolle keine große Reaktion hervor.

Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed zur Festlegung der Zinssätze ist für den 25. und 26. Juli angesetzt. Die Notenbank hat nach zehn Erhöhungen in Folge zuletzt eine Pause eingelegt und die Leitzins-Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beibehalten. Sie will damit Zeit zum Sichten weiterer Konjunkturdaten gewinnen. Die Inflationsrate in den USA war im Mai auf 4,0 von 4,9 Prozent im April gesunken.

(Bericht von Howard Schneider; geschrieben von Birgit Mittwollen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)