Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat sich ernüchtert von den jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion gezeigt. "Die Hoffnung auf eine Wende bei der Industriekonjunktur schon im Frühjahrsquartal hat sich damit zerschlagen", sagte IMK-Chef Sebastian Dullien. Die Umfragedaten aus dem Juni deuteten zudem auch auf weiter schwächelnde Produktionszahlen hin. "Wann wirklich die Trendwende in der Industrie kommt, ist nun offen." Mit den neuen Produktionsdaten sei "auch ein erneutes Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts im abgelaufenen zweiten Quartal denkbar", betonte Dullien.

Die Wirtschaft komme nicht in Schwung, und das könnte konjunkturell bis ins kommende Jahr ausstrahlen. Jetzt zeige sich wieder in voller Schärfe der weiter bestehende Abwärtstrend am Bau, eine Wende beim Wohnungsbau sei frühestens 2025 zu erwarten. "Die jüngsten Zahlen decken unser Konjunkturbild einer nur schwachen konjunkturellen Erholung mit Rückschlagspotenzial", betonte er. Neben hohen Zinsen der EZB belaste hier auch die Finanzpolitik. Mit dem Drängen auf ein Einhalten der Schuldenbremse dürfte die Finanzpolitik auch kommendes Jahr das Wachstum dämpfen, zudem habe der lange Haushaltsstreit für Verunsicherung und Investitionszurückhaltung gesorgt.

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July 05, 2024 04:53 ET (08:53 GMT)