Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hofft nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht nur auf ein weniger starkes Lohnwachstum, sondern auch darauf, dass höhere Lohnabschlüsse weniger stark auf die Inflation durchschlagen. "Unsere Hoffnung ist, dass der Lohnanstieg ausreichend von Gewinnmargen absorbiert wird", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Sie verwies darauf, dass 40 Prozent der Tarifverträge, die vom EZB-Wage-Trackers erfasst würden, erneuert werden müssten. "Diese Informationen werden in den nächsten Monaten kommen und uns helfen, zu beurteilen, wo wir bei den Löhnen stehen", sagte sie. Im März stünden zudem neue Stabsprojektionen an, die zeigen würden, ob die EZB auf einem guten Weg sei.

Lagarde zufolge will die EZB vor einer Lockerung ihrer Geldpolitik weitere Fortschritte beim Disinflationsprozess sehen, eher sie zuversichtlich sein könne, dass die Inflation dauerhaft auf den Zielwert von 2 Prozent sinke.

Zuvor hatte der Rat beschlossen, seine Leitzinsen und die Anleihekaufprogramme sowie die sie betreffende Guidance unverändert zu lassen. Zudem hatte er die Einschätzung geäußert, dass der Abwärtstrend der unterliegenden Inflation intakt sei.

Die Bestände der unter dem PEPP-Programm erworbenen Anleihen sollen ab Juli um monatliche 7,5 Milliarden Euro sinken. Ab 2024 ist keine Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihe mehr geplant, so dass sich die Bilanz von da an beschleunigt verkleinert.

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January 25, 2024 09:32 ET (14:32 GMT)