Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Lane verteidigt EZB-Zinssenkung - "Es war an der Zeit"

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat die in der vergangenen Woche durch die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossene Leitzinssenkung verteidigt. "Wir haben lange gewartet", sagte Lane bei einer Veranstaltung in Dublin. Die EZB hab ihre Zinsen erst gesenkt, nachdem vier EZB-Stabsprojektionen hintereinander zu dem Ergebnis gekommen seien, dass die Inflation Ende 2025 auf 2 Prozent sinken dürfte. Lane erinnerte zudem daran, dass der Leitzins von 3,75 Prozent deutlich oberhalb des so genannten neutralen Zinses liege, oberhalb dessen die Geldpolitik bremsend wirkt. "Es war an der Zeit, die Zinsen zu senken", sagte Lane.

Deutsche Bahn will Stuttgart 21 erst Ende 2026 in Betrieb nehmen

Stuttgart 21 wird erst im Dezember 2026 in Betrieb gehen und damit ein Jahr später als zuletzt geplant. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, steht der Fahrplan für die Inbetriebnahme des Großprojekts Stuttgart 21 und des Digitalen Knotens Stuttgart. Ab Ende 2025 sollen demnach alle Anlagen stufenweise in den Testbetrieb gehen, und im Dezember 2026 soll der künftige Hauptbahnhof eröffnet werden. Nach aktuellem Stand sollten dann alle wesentlichen Elemente des Vorhabens zur Verfügung stehen - mit Ausnahme der Gäubahn-Anbindung über den Flughafen. Darüber hätten sich die Deutsche Bahn und die Projektpartner im S21-Lenkungskreis verständigt.

Scholz: Werden Hilfen für Luftverteidigung der Ukraine konstant ausbauen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine zugesagt, dass Deutschland weiter zur Stärkung der Luftabwehr im Lande betragen und dafür auch bei anderen westlichen Verbünden werben wird. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj in Berlin betonte Scholz zudem, dass Deutschland in Europa der größte Unterstützer der Ukraine bleiben wird. Selenskyj dankte Deutschland für die gelieferten Patriot-Luftabwehrsysteme, mit denen Tausende ukrainischer Leben hätten gerettet werden können. Er rief die westlichen Verbündeten auf, der Ukraine dabei zu helfen, die russischen Angriffe besser abwehren zu können.

Habeck sieht großes Interesse von Unternehmen an Ukraine

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine hohe Nachfrage nach Investitionen in der Ukraine festgestellt. "Es gibt ein wirklich großes Interesse von Unternehmen, in die Ukraine zu gehen", sagte Habeck bei einer Diskussion auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin. Die Investitionsgarantien seien die fünfthöchste Summe im gesamten Programm gewesen und die größte Zahl an Einzelbewilligungen. Habeck betonte, in der Ukraine gebe es eine gute Ausbildung für junge Menschen, "viele Möglichkeiten". Die Korruption werde bekämpft, und es gebe die Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft und die Mitgliedschaft im Binnenmarkt. "Wir stellen fest, dass 2024 die Nachfrage nach Investitionen weiterhin ungebrochen hoch ist", betonte er.

EU sichert sich Millionen Dosen Vogelgrippe-Impfstoff

Die Europäische Union hat beim britischen Hersteller CSL mehr als 40 Millionen Dosen Impfstoff gegen die Vogelgrippe bestellt. Die Regierungen verstärken damit ihre Anstrengungen, um die mögliche Ausbreitung des Virus auf Menschen zu verhindern. Der Vierjahresvertrag folgt auf die rasche Ausbreitung der Vogelgrippe auf Milchviehbetriebe in den USA, nachdem das Virus in den letzten zwei Jahren nicht nur Millionen von Vögeln infiziert hatte, sondern nun auch Milchvieh erkrankte. Vergangene Woche teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass ein Mann in Mexiko, der zwei Monate zuvor gestorben war, mit einem Vogelgrippestamm infiziert worden war, der noch nie zuvor bei Menschen aufgetreten war.

US-Präsidentensohn Hunter Biden des illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen

Der US-Präsidentensohn Hunter Biden wurde von einem Bundesgericht des illegalen Waffenbesitzes für schuldig gesprochen. Er soll bei der Beantragung einer Handfeuerwaffe vor sechs Jahren fälschlicherweise behauptet haben, drogenfrei zu sein. Die Geschworenen stellten fest, dass Biden beim Kauf der Waffe im Oktober 2018 auf einem Bundesformular gelogen habe. Er soll ein Kästchen angekreuzt haben, wonach er zu diesem Zeitpunkt nicht drogenabhängig gewesen sei oder Drogen konsumiere. Hunter Biden drohen bis zu 25 Jahre hinter Gittern, obwohl eine eventuelle Gefängnisstrafe wahrscheinlich nur einen Bruchteil dieser Höchststrafe ausmachen dürfte.

Opec hält an Prognosen für Ölnachfrage fest

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat ihre optimistischen Prognosen für das Wachstum der globalen Ölnachfrage beibehalten, nachdem sie einen Plan zur schrittweisen Rücknahme einiger ihrer Produktionskürzungen vorgelegt hatte. Das in Wien ansässige Kartell teilte in seinem Monatsbericht mit, dass es einen Anstieg der Ölnachfrage um 2,2 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2024 und um 1,8 Millionen Barrel pro Tag 2025 prognostiziert. Es bestätigte damit seine früheren Schätzungen.

+++ Konjunkturdaten

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Juni +6,0% gg Vorjahr

Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Mai +3,93% (Apr: +3,69%)

Brasilien Verbraucherpreise Mai +0,46% (Apr: +0,38%)

Mexiko Industrieproduktion Apr +5,1% (PROG: +5,9%) gg Vj

Mexiko Industrieproduktion Apr -0,5% gg Vormonat

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

June 11, 2024 13:00 ET (17:00 GMT)