FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am Dienstag im Minus erwartet. Nach den Verlusten zum Wochenstart bleibt abzuwarten, ob der Rücksetzer gekauft wird, oder ob es mit den europäischen Indizes weiter nach unten geht. Am Morgen wird der DAX 0,4 Prozent tiefer bei 16.548 Punkten gesehen. Damit ist aus charttechnischer Sicht noch kein Porzellan zerschlagen, doch nähert sich der Index damit seinen wichtigen Unterstützungen. Auch der Euro-Stoxx-50 wird rund ein halbes Prozent tiefer erwartet.

Mit Blick auf die Nachrichtenlage drängen sich am Morgen keine neuen Erkenntnisse auf. Donald Trump hat wie erwartet die Vorwahlen der Republikaner in Iowa für sich entschieden. Sollte nichts Überraschendes passieren, dürfte der Präsidentschaftswahlkampf in den USA erneut zwischen Joe Biden und Donald Trump entschieden werden.

Sollten Investoren nun etwas vorsichtiger werden, dürfte Risk-off im Tagesverlauf zu Umschichtungen in defensive aus zyklischen Sektoren führen. Dabei sind die Zinsmärkte zu berücksichtigen, Anleihen stehen auch wegen des aktuell hohen Emissionsvolumens und Aussagen von Notenbankern unter Abgabedruck. Dementsprechend steigen die Marktzinsen, so die der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,20 Prozent nach 2 Prozent zum Jahresbeginn. Auch diese Entwicklung hinterlässt ihre Spuren am Aktienmarkt. Die Berichtssaison zum vierten Quartal wird in dieser Woche wieder an Fahrt aufnehmen. Am Dienstag werden Goldman Sachs, Morgan Stanley und PNC Financial Services ihre Ergebnisse veröffentlichen.


   ZEW-Konjunkturerwartungen dürften Dämpfer erfahren 

Bei Investoren steht am Vormittag die ZEW-Umfrage im Fokus, die für 11.00 Uhr zur Veröffentlichung ansteht. Mit einer Fortsetzung der zaghaften Aufhellung der vergangenen Monate rechnen die Analysten der DZ Bank nicht. Die Behinderungen des Pendel- und Logistikverkehrs durch die zeitgleichen Bahnstreiks und Bauernproteste dürften vielmehr für einen leichten Stimmungsdämpfer im Januar sorgen. Der Index für die Aktuelle Lage dürfte auf -77,5 Punkte von zuvor -77,1 Zählern zurückgehen. Für den Index der Konjunkturerwartungen prognostiziert die DZ Bank einen Indexstand von 12,5 Punkten nach 12,8 Zählern im Vormonat.


   Flughafen Frankfurt setzt Aufwärtstrend 2023 fort 

Der Frankfurter Flughafen hat im vergangenen Jahr insgesamt rund 59,4 Millionen Fluggäste abgefertigt. Das entsprach einem Zuwachs von 21,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember stieg das Fluggastaufkommen in Frankfurt gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,2 Prozent auf rund 4,6 Millionen Passagiere. Das Frachtvolumen lag im Gesamtjahr mit rund 1,9 Millionen Tonnen noch um 3,9 Prozent unter dem Vorjahr 2022 und um 9,3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Die Analysten der Citi bleiben optimistisch für Fraport und erwarten, dass sich die Verkehrserholung im Geschäftsjahr 2024 fortsetzen wird. Die Aktie wird vorbörslich leicht höher gestellt.

Die Aktie von Drägerwerk wird 2 Prozent höher erwartet, nachdem das Unternehmen seine im Dezember angehobenen Ziele für das Gesamtjahr noch übertroffen hat. Der Medizintechnikkonzern kündigte nun eine "deutliche" Dividendenerhöhung an. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit einem moderateren Wachstum, weil unterstützende Effekte des Vorjahres wegfallen.

Die europäischen Banken werden nach einer Sektorstudie von JP Morgan leichter erwartet, die Aktie der Commerzbank wird zunächst 1,5 Prozent tiefer gesehen. Anschlussverkäufe zeichnen sich in Verbio (-5%) nach der Gewinnwarnung kurz vor der Schlussglocke am Vortag ab.


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DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 7.56 Uhr  Fr, 17:24 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0919        -0,3%        1,0964         1,0968  -1,1% 
EUR/JPY                159,47        -0,1%        159,26         158,75  +2,5% 
EUR/CHF                0,9381        +0,1%        0,9352         0,9341  +1,1% 
EUR/GBP                0,8616        +0,2%        0,8595         0,8597  -0,7% 
USD/JPY                146,10        +0,2%        145,26         144,74  +3,7% 
GBP/USD                1,2669        -0,5%        1,2756         1,2757  -0,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,1946        +0,1%        7,1834         7,1851  +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.674,31        +0,3%     42.641,98      44.097,67  -2,0% 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               72,35        72,68         -0,5%          -0,33  +0,5% 
Brent/ICE               78,13        78,15         -0,0%          -0,02  +1,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          2.050,16     2.055,04         -0,2%          -4,88  -0,6% 
Silber (Spot)           23,13        23,21         -0,4%          -0,09  -2,7% 
Platin (Spot)          910,60       917,70         -0,8%          -7,10  -8,2% 
Kupfer-Future            3,76         3,78         +0,5%          +0,02  -3,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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January 16, 2024 02:02 ET (07:02 GMT)