FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag erneut aufwärts gegangen. Der DAX legte um 0,8 Prozent auf 15.353 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewann 1,2 Prozent auf 4.229 Punkte. Unter den Sub-Indizes stellte der Sektor der Industriegüter und -dienstleistungen mit einem Plus von 2,6 Prozent den Gewinner, hier ragten nach Zahlenvorlage Adyen mit plus 38 Prozent und Schneider Electric mit plus 8,3 Prozent positiv heraus. Auf Rang zwei folgten die Chemiewerte mit plus 1,9 Prozent. Hier half, dass die Bundesregierung das Strompreispaket auf den Weg brachte. Dabei geht es um eine befristete Senkung der Stromsteuer, die der deutschen Wirtschaft eine Entlastung in Milliardenhöhe bringen soll. Unter anderem die Unternehmen der Chemiebranche profitierten davon, im Sektor ging es für die Aktien von Wacker, BASF, Lanxess, Evonik oder Brenntag deutlich nach oben.


   Adyen haussieren nach Zahlen 

Ein Highlight des Tages waren Adyen, im Handel wurden die vorgelegten Zahlen des niederländischen Dienstleisters auf dem Gebiet der Zahlungsabwicklung als Befreiungsschlag gewertet. Im dritten Quartal stieg das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel. Der Nettoerlös legte ähnlich stark zu. Die Niederländer wickeln unter anderem Zahlungen für Unternehmen wie Spotify, Zalando und Uber ab. Auch für die Aktien der Wettbewerber wie Nexi und Worldline ging es teils deutlich nach oben.

Schneider Electric setzte sich ehrgeizige Mittelfristziele. Der französische Energiemanagement- und Automatisierungskonzern will bis 2027 ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent erreichen. Die neuen Ziele liegen um 15 bis 20 Prozent über der bereinigten EBITDA-Schätzung für 2026/27, so die Analysten von Citi in einer Research-Note.

Astrazeneca stiegen 2,6 Prozent. Der Konzern hob den Ausblick leicht an und verwies auf die starke Nachfrage zum Beispiel nach Onkologieprodukten, aber auch nach bestimmten Medikamenten gegen Bluterkrankungen.

Flutter brachen dagegen um gut 10 Prozent ein, nachdem der Umsatz im dritten Quartal in den USA die Erwartungen verfehlt hatte und auch die bereinigte Ebitda-Prognose für die USA unter dem Konsens lag. Der Konzern sieht die Ergebnisse nur noch am unteren Rand der bisherigen Prognosen. Die Aktie ist im Sub-Index der Reise und Freizeitwerte gelistet, der mit minus 2,1 Prozent den größten Verlierer stellte.


   Auch DAX-Unternehmen legen gute Zahlen vor 

Aus dem DAX legte unter anderem Henkel (+3,5%) Zahlen vor. Die Anhebung des Ausblicks dürfte die Konsensschätzungen schützen, hieß es von den Analysten bei Jefferies. Umsatzzuwächse dürften jedoch erst vom Markt gewürdigt werden, wenn die Volumenentwicklung sicherer erscheine.

Merck übertraf laut den Analysten von Citi beim Betriebsergebnis die Erwartungen. Das dritte Quartal markiere die Talsohle für den Bereich Life-Science, wobei sich die Dynamik des Auftragsbestandes verbessere und eine Rückkehr zum Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2024 zu erwarten sei. Merck verteuerten sich um knapp 4 Prozent.

Deutsche Telekom schlossen 0,9 Prozent höher. Das Unternehmen hat im dritten Quartal bei Umsatz und bereinigtem Konzernüberschuss schwächer als im Vorjahr abgeschlossen, insgesamt aber die Erwartungen knapp erreicht. Dazu hob die Telekom den Jahresausblick noch einmal leicht an.

Rheinmetall drehten im Verlauf ins Minus und notierten 0,9 Prozent leichter. Das Rüstungsunternehmen hat bei der Margenentwicklung die Erwartungen übertroffen. Die Aktie des Wettbewerbers Hensoldt verlor 3,6 Prozent. Laut den Analysten von Citi blieb hier das operative Ergebnis hinter der Erwartung zurück.

Nicht überzeugen konnte dagegen die Zahlenvorlage von Airbus, die Aktien verloren knapp 2 Prozent. Hier verfehlte das operative Ergebnis laut Jefferies die Konsensschätzung um 11 Prozent.

Hannover Rück verloren 2,3 Prozent. Den Ausblick habe der Rückversicherer zwar bekräftigt, das Betriebsergebnis verfehle die Marktschätzung aber deutlich um 25 Prozent, bemängelten hier Analysten.


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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.229,20       +50,71        +1,2%         +11,5% 
Stoxx-50                              3.907,03       +22,93        +0,6%          +7,0% 
Stoxx-600                               447,80        +3,73        +0,8%          +5,4% 
XETRA-DAX                            15.352,54      +122,94        +0,8%         +10,3% 
FTSE-100 London                       7.455,67       +53,95        +0,7%          -0,7% 
CAC-40 Paris                          7.113,66       +79,50        +1,1%          +9,9% 
AEX Amsterdam                           749,16       +14,52        +2,0%          +8,7% 
ATHEX-20 Athen                        2.962,70       -30,63        -1,0%         +31,6% 
BEL-20 Bruessel                       3.478,91       +22,32        +0,6%          -6,0% 
BUX Budapest                         57.302,85       +19,08        +0,0%         +30,9% 
OMXH-25 Helsinki                      4.309,90       +43,67        +1,0%         -11,6% 
ISE NAT. 30 Istanbul                  8.209,08       -20,46        -0,2%         +38,1% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.187,27       -37,51        -1,7%         +19,2% 
PSI 20 Lissabon                       6.231,32       +36,95        +0,6%          +9,5% 
IBEX-35 Madrid                        9.405,20      +121,40        +1,3%         +14,3% 
FTSE-MIB Mailand                     28.644,09      +210,76        +0,7%         +19,9% 
OBX Oslo                              1.189,06       +12,18        +1,0%          +9,1% 
PX  Prag                              1.370,17        -4,99        -0,4%         +14,0% 
OMXS-30 Stockholm                     2.137,98       +23,66        +1,1%          +4,6% 
WIG-20 Warschau                       2.170,91       +30,71        +1,4%         +21,1% 
ATX Wien                              3.202,05       +39,05        +1,2%          +1,4% 
SMI Zuerich                          10.644,99       +49,93        +0,5%          -0,8% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,65                    +0,03      +0,08 
US-Zehnjahresrendite        4,54                    +0,04      +0,66 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:17  Mi, 17:25    % YTD 
EUR/USD                   1,0710        +0,0%      1,0704     1,0708    +0,1% 
EUR/JPY                   161,73        +0,1%      161,52     161,41   +15,2% 
EUR/CHF                   0,9634        +0,1%      0,9632     0,9617    -2,7% 
EUR/GBP                   0,8723        +0,1%      0,8717     0,8710    -1,4% 
USD/JPY                   151,01        +0,1%      150,89     150,75   +15,2% 
GBP/USD                   1,2278        -0,1%      1,2280     1,2295    +1,5% 
USD/CNH (Offshore)        7,2953        +0,1%      7,2932     7,2822    +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                36.353,65        +1,6%   36.727,74  35.227,29  +119,0% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  75,93        75,33       +0,8%      +0,60    -1,8% 
Brent/ICE                  80,46        79,54       +1,2%      +0,92    -1,4% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                   48,5        45,65       +6,2%      +2,85   -49,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.963,03     1.950,02       +0,7%     +13,01    +7,6% 
Silber (Spot)              22,88        22,63       +1,1%      +0,25    -4,6% 
Platin (Spot)             865,68       869,50       -0,4%      -3,83   -18,9% 
Kupfer-Future               3,65         3,64       +0,3%      +0,01    -4,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 09, 2023 12:09 ET (17:09 GMT)