Berlin/Bukarest (Reuters) - Die konservative Parteienfamilie EVP hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Spitzenkandidatin für die Europawahl Anfang Juni nominiert.

Die CDU-Politikerin wurde am Donnerstag auf dem EVP-Kongress in Bukarest mit 400 Ja-Stimmen und 89 Nein-Stimmen gewählt. Sie war die einzige Kandidatin. Sollte die EVP im neuen Europäischen Parlament erneut stärkste Kraft werden, hat von der Leyen gute Chancen auf eine zweite Amtszeit an der Spitze der Brüsseler Behörde.

In ihrer Bewerbungsrede nannte von der Leyen die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie den Aufstieg Chinas als die wichtigsten Herausforderungen für die 27 EU-Mitgliedsstaaten. "Und hier zu Hause versuchen die Freunde von (Russlands Präsident Wladimir) Putin, unsere Geschichte umzuschreiben und unsere Zukunft zu kapern", fügte sie hinzu. "Es darf keinen Zweifel daran geben, was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht."

Trotz des Aufstiegs rechtsextremer und populistischer Parteien in den EU-Staaten hat die EVP laut Meinungsumfragen einen klaren Vorsprung vor den anderen Fraktionen. Von der Leyen versprach, in einer zweiten Amtszeit als Kommissionspräsidentin die EU-Wirtschaft voranzubringen, gegen irreguläre Einwanderung vorzugehen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Unternehmen zu stärken sowie die Landwirte zu unterstützen. Sie kündigte zudem an, sich für mehr finanzielle und militärische Hilfe für die Ukraine im Kampf gegen Russland einzusetzen.

(Bericht von Andreas Rinke, Luiza Ilie, Gabriela Baczynska; redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)