Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt deutet sich am Donnerstag ein ruhiger Handelsbeginn ohne grosse Kursausschläge an. Der Leitindex SMI dürfte somit am dritten Börsentag des Jahres zunächst einen Marschhalt einlegen, nachdem er an den ersten beiden noch klar zugelegt hatte. Die Vorgaben aus New York sind zwar leicht positiv. Dem US-Leitindex Dow Jones Industrial blieb aber erneut der erstmalige Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 20'000 Punkten verwehrt. In Asien war die Entwicklung uneinheitlich.

Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung konnte die Anleger aus geldpolitischer Sicht etwas beruhigen: Es sei etwas weniger "falkenhaft" ausgefallen, als es der Markt nach dem Zinsschritt Mitte Dezember angenommen habe, hiess es in ersten Kommentaren. Am Nachmittag werden in den USA noch verschiedene Konjunktursignale veröffentlicht, unter anderem der ISM-Einkaufsmanagerindex sowie Arbeitsmarktdaten von ADP.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.20 Uhr 0,02% im Minus bei 8'353,26 Punkten.

Von den Blue-Chips-Unternehmen liegen am Berichtstag kaum News vor. Für (vorbörsliche) Bewegung sorgen hauptsächlich Analystenkommentare. So notieren Syngenta mit +1,0% am deutlichsten Plus, nachdem sich die Analysten von Bernstein optimistisch zur Übernahme durch ChemChina geäussert haben. Ein Abschluss sei im zweiten Quartal 2017 zu erwarten, meinen sie.

Bei den Versicherungspapieren wirken sich hingegen Branchenstudien von JP Morgan und Bernstein eher negativ aus. Das gilt insbesondere für die Zurich-Valoren (-1,0%), für die JP Morgan das Rating auf "Neutral" von "Overweight" gesenkt hat. Aktien anderer Erstversicherer wie Allianz, Axa oder Generali würden mehr Potenzial bieten, meinen die Analysten der US-Bank. Bernstein bestätigt derweil die Einstufung "Underperfom", weil die Turnaround-Pläne skeptisch beurteilt werden.

Für die Swiss-Re-Papiere (-0,5%) wurden hingegen von JP Morgan und Bernstein die Ratings "Overweight" und "Marketperform" bestätigt und gleichzeitig die Kursziele angehoben. Nicht zuletzt wegen einer erwarteten hohen Dividendenrendite sei der Rückversicherer einer der bevorzugten Titel im Sektor, heisst es bei JP Morgan. Keine fundamentalen Änderungen gab es an den Einstufungen zu Bâloise (unv.) und Swiss Life (-0,7). Bâloise erhielt ausserdem von den deutschen Behörden für den Verkauf eines Versichertenbestands.

Überdurchschnittlich im Minus sind ausserdem LafargeHolcim (-0,7%) und Swatch (-0,5%).

In ruhigeres Fahrwasser scheinen die Bankenpapiere von CS und UBS (je +0,1%) und Julius Bär (unv.) zu geraten, nachdem sie einen fulminanten Jahresstart hingelegt hatten. An den ersten beiden Handelstagen 2017 hatten die Titel um rund 10% (CS), gut 7% (UBS) und gut 6% (Bär) zulegt - und damit so viel wie keine anderen Titel im SMI/SLI.

Bei den drei Schwergewichten zeichnen sich ebenfalls keine grossen Ausschläge ab.

Etwas mehr los ist am breiten Markt. Der Milchverbeiter Emmi baut mit der Übernahme der US-Firma Meyenberg das Ziegenmilchgeschäft weiter aus. Das Ziegenmilch-Netzwerk von Emmi umfasst nach diesem Zukauf insgesamt fünf ausländische Milchverarbeiter. Die Jungfraubahn vermeldete ausserdem rückläufige Besucherzahlen auf dem Jungfraujoch. Für die Papiere des Flughafens Zürich liegt ausserdem eine Neueinschätzung durch HSBC vor, die Bank stuft die Titel neu mit "Buy" statt "Hold" ein. Für alle diese Aktien gibt es keine vorbörslichen Indikationen.

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