Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte seine Talfahrt der Vorwoche am Montag fortsetzen. Gemäss den vorbörslichen Indikationen rutscht der SMI zum zweiten Mal im laufenden Jahr unter die Marke von 11'000 Punkten. An den Bösen weltweit herrscht wegen der überraschend hohen Teuerung in den USA seit Freitagnachmittag eine Ausverkaufsstimmung. Das angeschlagene Sentiment wird von neuen Massentests im Zusammenhang mit Corona in China zusätzlich getrübt.

Die Daten aus den USA hätten die Hoffnungen der Investoren definitiv zerstört, dass die Teuerung lediglich ein vorübergehendes Phänomen sein wird, heisst es in Marktkreisen. Vielmehr müsse man sich wohl auf eine längere Phase steigender Preise einstellen. Die Zinsängste verstärken sich deshalb weiter und die Stimmen, welche für diese Woche einen grossen Zinsschritt der amerikanischen Notenbank von 0,75 Prozent vorhersagen, mehren sich. Laut einem Kommentar von Swissquote werden die Chancen auf einen derart hohen Zinsschritt mittlerweile auf über 50 Prozent eingeschätzt. Dies zeigt sich auch bei den Renditen für amerikanische Staatsanleihen. So ist die Zinskurve ziemlich flach geworden - die zehnjährigen Sätze sind nur noch ganz knapp über den zweijährigen Laufzeiten. Dies werde zumeist als Hinweis auf eine bevorstehende Rezession gewertet, heisst es im Mark.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 1,01 Prozent tiefer bei 10'972,68 Punkten. Das bisherige Jahrestief markierte der SMI Anfang März bei 10'871 Punkten.

Derzeit werden alle Blue Chips klar tiefer gestellt. Am geringsten sind die Einbussen bei defensiven Aktien die Novartis und Roche (je -0,5%), Swisscom (-0,8%) oder Nestlé (-1,0%).

Stärker unter Druck stehen konjunktursensitive Papiere wie Richemont oder auch Logitech (je -2,0%). Die grössten Abgaben verzeichnen indes Credit Suisse (-2,1%), welche nach Gewinnwarnung und Übernahmespekulationen bereits in der Vorwoche mit einem Minus von über 6 Prozent zu den schwächeren Werten gehört hatten.

cf/uh