Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Montag eine Spur schwächer gesehen. Die Vorgaben aus den USA sind negativ. Doch vor den zahlreichen Zentralbankterminen in der neuen Woche dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es am Markt. Nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am vergangenen Donnerstag steht nun die der US-Notenbank Fed am Mittwochabend im Mittelpunkt. Am Tag darauf stehen die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England auf dem Terminkalender. Am Freitag komplettiert die Bank of Japan dann den Reigen der Zinsbeschlüsse. Die EZB hatte am Donnerstag zwar die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte erhöht, aber zugleich starke Signale gesendet, dass sie tatsächlich am Ende ihrer Zinsanhebungen angelangt sein könnte. Dies hatte den Börsen kräftig Auftrieb gegeben.

Vom Fed wird nach der letzten Zinserhöhung im Juli um 25 Basispunkte eine Zinspause erwartet. Denn es häufen sich in den USA die Nachrichten, die auf eine kontinuierliche Verlangsamung der Wirtschaft hindeuten. So hat sich die Zahl der Neueinstellungen von Arbeitskräften verlangsamt. Das zeige, dass die Auswirkungen der geldpolitischen Straffung allmählich am US-Arbeitsmarkt ankämen, heisst es am Markt. Noch ist offen, ob auch die Schweizerische SNB eine Zinspause einlegt. Die meisten Beobachter gehen aber von einem letzten, abschliessenden kleinen Zinsschritt aus.

Die Bank Julius Bär berechnet den vorbörslichen SMI um 08.15 Uhr um 0,16 Prozent leichter bei 11'180,00 Punkten. In der Vorwoche ist der Leitindex um 2,3 Prozent gestiegen. Alle SMI-Blue-Chips bis auf Lonza (-5,6%) und Kühne+Nagel (+0,4%) werden um 0,1 (Swisscom) niedriger indiziert.

Zwar stehen nur noch wenige Quartalsergebnisse auf dem Programm. Aber an Impulsen mangelt es unternehmensseitig trotzdem nicht. Beim Pharmaauftragsfertiger Lonza (-5,6%) kommt es zu einem Abgang an der Spitze. Der Konzernchef Pierre-Alain Ruffieux verlässt das Unternehmen per Ende September. Ad Interim übernimmt Verwaltungsratspräsident Albert Baehny daher zusätzlich auch die operative Leitung des Unternehmens.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat sich positiv für das Trastuzumab-Biosimilar für Brust- und Magenkrebs von dem vor der Abspaltung vom Pharmakonzern Novartis (-0,1%) stehenden Generikahersteller Sandoz geäussert.

Die UBS-Papiere (-0,1%) zeigen sich von einer Kaufempfehlung von HSBC wenig beeindruckt. Die britische Bank hat das das Kursziel für die Aktien der Grossbank auf 33 von 24,50 Franken angehoben.

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