Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag dank starken Vorgaben aus den USA fester erwartet. Die US-Notenbank Fed hat am Vorabend der Wall Street ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk beschert. Zwar hat das Fed wie erwartet die Zinsen nicht verändert, aber sie äusserte sich zuversichtlich für 2024 und löste damit ein Kursfeuerwerk aus. Allerdings ist nach dem Fed zugleich vor der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die um 09.30 Uhr ihre geldpolitische Lagebeurteilung inklusive Zinsentscheidung veröffentlicht. Eine Zinsänderung wird ebenfalls nicht erwartet. Dennoch dürften sich die Anleger zurückhalten und zunächst die Aussagen von SNB-Chef Thomas Jordan abwarten. Am frühen Nachmittag werden zudem noch die Bank of England und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsbeschlüsse veröffentlichen.

Fed-Chef Jerome Powell hatte am Vortag erklärt, die Politik sei nun weit in den restriktiven Bereich vorgedrungen. Zudem erwartet das Fed laut den aktualisierten Zinsprojektionen (Dot plots) nächstes Jahr neu drei statt bisher zwei Zinssenkungen. Die Notenbanker trauen der Wirtschaft zudem eine weiche Landung zu. Angesichts des Rückgangs der Inflation sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass das Fed schon vor der Jahresmitte die Zinsen senke, kommentierte die Commerzbank. Damit habe das Fed die Markterwartungen deutlicher Zinssenkungen im kommenden Jahr nicht zerschlagen, stimmte die VP Bank zu.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,51 Prozent höher bei 11'245,93 Punkten. Die meisten der 20 SMI-Werte werden zwischen +0,3 Prozent (Zurich) bis +0,7 Prozent (ABB) fester indiziert. Bei Zurich kommt es zu einem Wechsel des Finanzchefs. Claudia Cordioli wird im kommenden Jahr den langjährigen Amtsinhaber George Quinn ablösen.

Einzige Ausnahme ist Logitech (+1,7% auf 82,38 Fr.). Goldman Sachs hat das Kursziel für den "Mäusehersteller" auf 87 von 78 Franken erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.

Auch auf den hinteren Reihen betragen die Kursgewinne bis auf wenige Ausnahmen weniger als ein Prozent. Höher gestellt werden unter anderem die Aktien von AMS Osram (+2,7%), nachdem Jefferies das Rating für die Anteile des Sensorenherstellers "Buy" von "Hold" hochgestuft hat.

DocMorris gewinnen vorbörslich 1,1 Prozent. Händler sprechen von Hoffnungskäufen. Denn der Thurgauer Online-Apotheker dürfte am (heutigen) Donnerstag gespannt nach Deutschland blicken. Um 9 Uhr soll der Deutsche Bundestag nämlich Gesetzespläne der Ampel-Koalition zum E-Rezept beschliessen.

pre/tv