Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Dienstag nach dem etwas schwächeren Wochenauftakt kaum verändert in Angriff nehmen. Nachdem am Montag US-Präsident Donald Trump mit ersten "America-First"-Massnahmen an den internationalen Märkten für Verunsicherung gesorgt hatte, dürfte sich die Börsenlage nun stabilisieren, meinen Händler. Hierzulande stehen Aryzta mit einer Gewinnwarnung sowie einige Unternehmen aus dem breiten Markt nach der Publikation von Geschäftszahlen im Fokus.

Angesichts der Unsicherheiten rund um die Entwicklung der Politik unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zeigten sich die Anleger verunsichert, hiess es weiter. Jedoch dürfte sich das Interesse der Anleger am Berichtstag nach Grossbritannien verlagern. Dort wird das höchste Gericht darüber entscheiden, ob das britische Parlament zum Brexit seine Zustimmung geben muss. Nebenher werden auch noch Konjunkturdaten zunächst aus der Eurozone und später aus den USA erwartet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.25 Uhr 0,12% höher bei 8'238,95 Punkten.

Aryzta büssen im vorbörslichen Geschäft deutliche 16% ein. Der Backwarenkonzern musste seine Aktionäre vor einem deutlichen Gewinnrückgang warnen. Der Gewinn je Aktie sei in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 insbesondere wegen der schwachen Entwicklung in Nordamerika um rund 20% eingebrochen, hiess es. Als Folge davon musste das Management die Prognose für die operative Marge deutlich tiefer ansetzen.

Ansonsten stehen die meisten vorbörslich gehandelten Titel im Plus. Allen voran legen die Banken UBS (+0,8%) und Credit Suisse (+0,3%) zu. UBS dürften dabei von einer Kurszielerhöhung und einer Bekräftigung der 'Kaufempfehlung' durch HSBC profitieren. Die Titel bleiben auch weiterhin auf der "HSBC Europe Super Ten"-Liste.

Gesucht sind auch die Aktien der Uhren- und Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont (je +0,5%). Das Aktienresearch von Bernstein hat das Kursziel für Swatch angehoben. Aber auch andere Zykliker wie ABB oder Adecco (beide +0,3%) liegen gut im Plus

Bei den Schwergewichten gewinnen Nestlé und Roche vorbörslich je 0,2% dazu, wogegen Novartis 0,3% verlieren. Die Investmentbank Goldman Sachs hat in einer Branchenstudie die Kursziele für die beiden Pharmatitel gesenkt. Besonders deutlich um 11 auf 85 CHF fällt die Korrektur bei Novartis (Rating 'Neutral') aus. Demgegenüber wurde das Ziel zum Roche-Bon ('Buy') lediglich um 5 auf 350 CHF zurückgenommen. Die Goldman-Analysten setzt hinter die Wachstumsaussichten und allfällige Übernahmen für Novartis ein Fragezeichen.

Im breiten Markt hat Huber+Suhner Angaben zum Umsatz und Auftragseingang für das 2016 vorgelegt und damit die Vorgaben der Analysten in etwa erreicht. Die in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Gruppe ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und bestätigte die Margen-Guidance. Einen deutlichen Umsatzrückgang musste dagegen Tornos im vergangenen Geschäftsjahr hinnehmen, und auch die Auftragseingänge gingen empfindlich zurück. Zudem rechnet der Drehmaschinenhersteller mit negativen Werten beim operativen Ergebnis (EBIT) und beim Reingewinn, was den Aktien zusetzen dürfte.

Derweil hat das Klinik- und Hotelunternehmen Aevis für den ebenfalls an der Schweizer Börse kotierten Telemedizin-Anbieter Lifewatch ein Übernahmeangebot lanciert. Im Tausch bietet Aevis je Lifewatch-Titel 0,1818 eigene Titel oder alternativ 10 CHF je Anteil in bar.

mk/ra