Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas fester gesehen. Dabei sind die Vorgaben aus den USA uneinheitlich. Denn dort gehen die Umschichtungen aus den heissgelaufenen Technologiewerten in die Standardwerte weiter. So war der gestrige Mittwoch für den technologielastigen Nasdaq 100 der schwächste Handelstag seit Dezember 2022. Doch der hiesige von defensiven Werten dominierte Aktienmarkt könnte dem trotzen. Denn erneut sorgt ein Pharmariese für Aufsehen. Nach dem Studienerfolg von Roche am Mittwoch dürfte heute Novartis mit seinem Quartalsbericht den Gesamtmarkt stützen.

Zudem hat neben Novartis noch eine ganze Reihe anderer Unternehmen über den Geschäftsverlauf informiert. Darunter sind mit ABB und VAT zwei weitere Bluechips sowie einige mittelgrosse Firmen. Auch im Ausland geht die Berichtssaison mit Volldampf weiter. Hinzu kommt noch der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Nachmittag (14.15 Uhr). Eine Senkung der Leitzinsen wird nicht erwartet. Dies hatte die EZB im Juni getan.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 8.15 Uhr 0,21 Prozent höher bei 12'359,27 Punkten. Das Gros der SMI-Titel legt vorbörslich nur leicht zu, Novartis (+1,6%) und Zurich (+1,4%) avancieren dagegen mehr. Anderseits werden ABB (-2,9%) nach Zahlen deutlich tiefer indiziert.

Im Fokus steht Novartis (+1,6%). Bei dem Pharmariesen laufen die Geschäfte so gut, dass die Gesamtjahresprognose erneut erhöht wird. Die Wandlung in ein fokussiertes Pharmaunternehmen zahlt sich zunehmend aus.

Der Bon des zweiten Pharmariesen Roche (+0,1%), der am Vortag nach der Bekanntgabe eines Studienerfolgs mit einem Mittel gegen Fettleibigkeit um fast 6 Prozent gewonnen hatte, ist trotz einer weiteren "Apothekermeldung" gehalten. Roche hat mit dem Augenmittel Vabysmo im Rahmen einer Langzeitstudie zur Behandlung von langfristigem, diabetischem Makulaödem (DME) gute Ergebnisse erzielt.

Dagegen gibt es im Ergebnis von ABB (-2,9%) wohl mehr Schatten als Licht. Der Elektrokonzern hat den Gewinn im zweiten Quartal 2024 bei leichtem Umsatzwachstum zwar deutlich gesteigert, eine rekordhohe operative Marge erreicht und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Doch es kamen weniger Aufträge herein als im Vorjahresquartal.

VAT (-2,9%) hat im zweiten Quartal deutlich mehr Aufträge erhalten. An den Zielen für das Gesamtjahr hält das Unternehmen weiter fest. Das starke Minus dürfte zu einem Teil auch der schwachen Nasdaq geschuldet sein. Denn mit AMS Osram (-1,2%), Comet (-1,9%) und Inficon (-1,4%) werden weitere Technologiewerte tiefer erwartet.

Zurich (+1,4%) erhalten Rückenwind von einem Kommentar von Morgan Stanley.

Im breiten Markt gibt es vorbörslich ebenfalls einige Kursausschläge. So sind Bossard und SFS (+2,5%) fester und Georg Fischer (-2,2%) und Rieter (-1,9%) nach Zahlen tiefer indiziert. Sulzer (+1,6%) hat die Guidance erhöht. SoftwareOne (+2,6%) werden aufgrund eines Presseberichts über eine Kaufofferte höher gestellt.

pre/tv