Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel zur Wochenmitte gemäss vorbörslichen Indikationen mit leichten Gewinnen eröffnen. In den ersten Handelstagen des neuen Jahres konnte der SMI bislang jeweils - mal mehr, mal weniger - zulegen und notiert derzeit 2,8% im Plus. Die Vorgaben aus Übersee sind am Mittwoch gemischt: An der Wall Street lässt der Sprung über 20'000 Punkte weiter auf sich warten. Dagegen konnte die US-Technologiebörse Nasdaq am Dienstag ihre Kletterpartie fortsetzen und ein neues Rekordhoch erklimmen. Die Börsen in Asien tendierten am Mittwoch indes uneinheitlich - mit unter dem Strich leicht positiver Tendenz.

Die Marktteilnehmer würden mit Spannung auf die erste Pressekonferenz des neuen US-Präsidenten Donald Trump nach dem Wahlsieg im November warten, die kurz vor Europa-Schluss beginnen soll, so ein Experte. Man erhoffe sich weitere Details zur künftigen Wirtschaftspolitik der neuen Regierung. Diese Art politische Events sowie die Berichtssaison in den USA dürften in den kommenden Tagen im Mittelpunkt stehen, so ein weiterer Marktbeobachter. Letztere beginne am Freitag mit den Q4-Zahlen von gleich dreien der US-Grossbanken.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr 0,21% höher bei 8'466,63 Punkten.

Für etwas Bewegung sorgen einige Finanzanalysen. Die grössten positiven Ausreisser sind ABB (+2,4%), nachdem Merrill Lynch für die Aktien des Industriekonzerns das Rating auf "Buy" von "Neutral" erhöht hat. Die Analysten der US-Bank rechnen unter anderem mit einer verbesserten Nachfrage im Bereich Rohstoffe sowie aus den Ländern China und USA. Weitere Gründe sind ein erwarteter Rückgang von Kosten. Ausserdem sollte das vor einigen Monaten angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 3 Mrd USD (2017-2019) nun beginnen, heisst es.

Auch Nestlé (+0,8%) profitieren von einer Ratingänderung und legen überdurchschnittlich zu. Die UBS empfiehlt die Aktien des Nahrungsmittekonzerns neu ebenfalls zum Kauf. Der Konzern sei mit seinen vom internen Wachstum getriebenen Volumenzahlen nämlich weiterhin eines der besten Unternehmen aus dem Sektor, heisst es. Die Analysten gehen davon aus, dass sich das organische Wachstum von Nestlé graduell auf über 5% beschleunigen wird. Ausserdem sehen sie mit dem neuen Management (neuer CEO von extern seit Anfang 2017) Raum für weitere Kostenmassnahmen.

Bei Swatch (+0,3%) werden zudem leichte Gewinne erwartet. Die HSBC erhöht das Kursziel für die Inhaberaktien auf 330 von 275 CHF, belässt das Rating jedoch auf Hold. Der Umsatz dürfte sich im zweiten Halbjahr 2016 weniger schwach als in den ersten sechs Monaten entwickelt haben, heisst es. Für eine Margenverbesserung dürfte es dennoch nicht reichen.

Novartis (-0,6%) hingegen werden von einer Rating-Herabstufung belastet: Die Credit Suisse senkte das Rating für die schwergewichtigen Pharma-Aktien auf "Neutral" von zuvor "Outperform". Mit Kürzungen bei den Schätzungen werde den Wechselkursentwicklungen sowie den jüngsten enttäuschenden Studiendaten wie etwa zu Fovista Rechnung getragen, heisst es. Aber auch die geringer erwarteten Umsätze der Generika-Tochter Sandoz und höhere Marketing-Investitionen für Entresto und Cosentyx spielten mit hinein.

Am breiten Markt sind ausserdem GAM (-0,9%) tiefer gestellt, nachdem es offenbar zwei Rating-Abstufungen auf jeweils "Underperform" gab, wie es im Handel heisst.

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