Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich zur Wochenmitte mit leichten Abgaben. Nach einem schwächeren Start stieg der Leitindex SMI im Verlauf des Vormittag zeitweise ins Plus und notiert nun wieder leicht unter dem Vortagesschluss. Nach Zahlen geben insbesondere Lonza und Julius Bär nach. Die Anleger seien nach den jüngst erreichten Höchstständen vermehrt bereit, Gewinne zu realisieren, heisst es am Markt.

Die Zinsfantasie in der Eurozone bekam am Morgen einen Dämpfer durch Konjunkturdaten. Die Preisentwicklung Anfang des Jahres hat sich abgeschwächt und den niedrigsten Wert seit vergangenem Sommer ausgewiesen. Demgegenüber verharrte die Arbeitslosigkeit auf dem tiefstem Stand seit neun Jahren. Die Marktteilnehmer werden am Nachmittag noch auf US-Daten wie etwa den ADP-Beschäftigungsbericht, den PMI Chicago oder die pendenten Hausverkäufe schauen. Am Abend wird die US-Notenbank Fed ihren Zinsentscheid veröffentlichen, zum letzten Mal unter dem Vorsitz von Janet Yellen. Analysten rechnen nicht mit einer Änderung des Leitzinses.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 11.50 Uhr 0,12% tiefer bei 9'421,83 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,13% auf 1'544,20 Zähler während dagegen der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,07% auf 10'828,84 Punkte leicht steigt. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren je die Hälfte im Minus und im Plus.

Lonza sind mit -4,3% grösster Verlierer unter den Blue Chips. Der Lifesciencekonzern ist durch den Capsugel-Kauf gewachsen und profitabler geworden. Zudem hat das Unternehmen von erheblichen Steuereffekten profitiert. Die Analystenerwartungen wurden aber nur teilweise erreicht. Bei der Dividende und beim Ausblick wurde mehr erwartet. Im laufenden Jahr wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine Margensteigerung erwartet.

Auch Julius Bär (-2,3%) geben nach Zahlen deutlich nach. Die Bank blieb mit den verbesserten Jahreszahlen etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Diese hatten nicht nur beim Vorsteuergewinn, sondern auch beim Reingewinn einen deutlicheren Anstieg erhofft. Die Bank hat aber die verwalteten Vermögen gesteigert, den Gewinn klar verbessert und die Dividende angehoben. Der CEO sieht das Institut in einer komfortablen Position und will beim Personal aufstocken.

Die Grossbanken UBS (-0,6%) und CS (-0,2) tendieren ebenfalls tiefer. Zudem weisen noch Logitech (-1,0%) und Dufry (-0,8%) grössere Verluste auf. Bei den Schwergewichten geben die Pharmatitel Roche (GS -0,2%) und Novartis (-0,7%) ab, während Nestlé (+0,8%) zu den klaren Gewinnern gehören.

Am positiven Ende des SMI/SLI-Tableaus knüpfen Swatch (+3,0%) an die starke Entwicklung vom Dienstag an. Hier haben im Nachgang der Zahlen CS, UBS, Deutsche Bank, Kepler Cheuvreux oder Bryan Garnier ihre Kursziele angehoben. Das erwartete weitere Wachstum dürfte auch die Margen steigen lassen, heisst es dazu unter anderem. Richemont (+0,3%) notieren nur leicht fester.

Zudem können sich die zuletzt arg gebeutelte Aryzta (+2,3%) etwas erholen. Auch Sika (+1,2%), Clariant (+1,1%) und Givaudan (+0,9%) notieren im Plus. Für Schindler (+1,0%) hat Vontobel das Kursziel leicht angehoben, dies mit Verweis auf ein besseres Momentum beim Umsatz und bei der Marge als bei den Konkurrenten. Die Bewertung wird mit 'Hold' bestätigt.

Im breiten Markt notieren Rieter (+2,1%) nach ersten Zahlen zu Umsatz und Auftragseingang leicht fester. Der Hersteller von Spinnereimaschinen hat insbesondere in Asien deutlich mehr Bestellungen an Land gezogen und damit auch die Analystenschätzungen übertroffen.

Zudem haben auch noch das Industrieunternehmen Bucher (Aktie -0,2%), Titlisbahnen (-1,8%), und die von Bell (+0,5%) übernommene Hügli (+0,2%) Zahlen vorgelegt.

Georg Fischer (+1,4%) verstärkt sich mit dem Zukauf der Tessiner Precicast Industrial und gewinnt damit einen Umsatz von 120 Mio CHF hinzu. Der Spezialist für Gussteile für Flugzeugtriebwerke und industrielle Gasturbinen wird der neue gebildeten Division Casting Solutions zugeordnet, in der auch die GF-Automotive-Sparte aufgeht.

Der Immobilienkonzern Swiss Prime Site (+0,6%) hat in Regensdorf ein Gewerbegrundstück mit Mietzinseinnahmen von 1,35 Mio CHF zugekauft.

yr/cf