Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt herrscht zur Wochenmitte vornehme Zurückhaltung. Vor wichtigen Quartalszahlen aus der Tech-Industrie sowie dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed wolle sich niemand aus dem Fenster lehnen, heisst es am Markt. Entsprechend sei nach den kräftigen Kursgewinnen der Vorwochen zunächst einmal Durchatmen angesagt.

"Der Markt will heute weder so recht vor noch zurück", kommentierte ein Händler. Einerseits hätten viele Anleger Angst, weitere Kursanstiege zu verpassen. Andereseits lauerten weiterhin die Risiken mit Blick auf die unklare Zinswende in den USA. Zudem seien die Erwartungen an das KI-Vorzeigeunternehmen Nvidia sehr hoch und es gebe ein gewisses Enttäuschungspotenzial. Insgesamt sei es nach dem bisherigen Kursplus jedenfalls gut möglich, dass "etwas von dieser heissen Luft heute Abend entweicht".

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr mit 11'972,92 Punkten (-0,24%) leicht im Minus und wieder knapp unter der Marke von 12'000 Zählern. Der 30 Titel umfassende SLI gibt um 0,06 Prozent auf 1954,01 Punkte nach und der breit gefasste SPI um 0,20 Prozent auf 15'965,45 Zähler. Im SLI halten 16 Gewinner und 14 Verlierer knapp die Waage.

Zu den schwächsten Werten zählen Swiss Life (-1,1%) nach Eckdaten zum ersten Quartal. Diese werden als durchwachen eingestuft, teilweise wurden die Schätzungen der Analysten klar verfehlt. Immerhin wurde die Entwicklung der Fee-Erträge positiv beurteilt. Noch schwächer zeigen sich am Indexende nur die beiden Luxuskonzerne Swatch (-1,4%) und Richemont (-1,3%).

Derweil erklimmen Alcon (+3,1%) ein neues Rekordhoch. Bereits seit Bekanntgabe der Quartalszahlen geht es für die Titel des Augenheilkonzerns steil nach oben, nun schiebt eine positive UBS-Studie mit einer Kurszielerhöhung weiter an. Auch Sonova (+2,5%) legen nach einem kurzen Rücksetzer am Vortag weiter zu.

Die Papiere von Roche (GS -0,5%) können indes nicht von positiven Nachrichten profitieren - die FDA hat einem Bluttest des Pharmakonzerns den Status "Breakthrough Device Designation" gewährt. Konkurrent Novartis (-0,5%) liegen ebenfalls im Angebot. Das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,4%) bremst den SMI ebenfalls.

Hingegen zeigen sich Sandoz (+0,8%) nach der EU-Zulassung für die beiden Biosimilars Wyost und Jubbonti zur Behandlung von krebsbedingten Knochenerkrankungen und Osteoperose positiv.

In der zweiten Reihe gab es eine Reihe von Kurssprüngen, darunter für Ypsomed (+11,8%) nach Jahreszahlen. Zudem plant der Konzern "strategische Optionen" für den Diabetes-Bereich, um sich auf den Ausbau des Geschäfts mit Injektionssystemen zu konzentrieren.

Kräftig nach oben geht es auch für die Aktien von Comet (+4,5%). Händler verweisen auf eine Hochstufung durch die ZKB auf "Übergewichten". Auch Sensirion (+1,8%) werden nun positiver von der Kantonalbank bewertet.

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