Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Geschäft schwächer. Im Fokus stehen die zahlreichen Unternehmensergebnisse aus dem Inland. Hier gibt es sowohl Licht als auch Schatten, wie die Kursreaktionen zeigen. So geben Novartis trotz guter Zahlen deutlich nach, was den Leitindex SMI denn auch nach unten zieht.

Zudem sind die Vorgaben aus den USA uneinheitlich. Denn dort gehen die Gewinnmitnahmen bei den heissgelaufenen Technologiewerten und die Umschichtungen in die Standardwerte weiter. Neben dem grossen Zahlenkranz im In- und Ausland dürfte auch der Zinsentscheidung der der Europäischen Zentralbank auch am Nachmittag (14.15 Uhr) grosse Aufmerksamkeit sicher sein. Eine Senkung der Leitzinsen wird allerdings nicht erwartet. Dies hatte die EZB im Juni getan.

Der Leitindex SMI notiert um 09.20 Uhr 0,50 Prozent tiefer auf 12'272,48 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,38 Prozent auf 1976,98 und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 16'291,39 Zähler. Im SLI gibt es aktuell 13 Verlierer und 15 Gewinner. Zwei (Swisscom und Kühne + Nagel) sind stabil.

Im Fokus steht Novartis (-2,1%), die deutlich nachgeben. Bei dem Pharmariesen laufen die Geschäfte so gut, dass die Gesamtjahresprognose erneut erhöht wird. Die Wandlung in ein fokussiertes Pharmaunternehmen zahlt sich zunehmend aus. Dennoch komme es zu Gewinnmitnahmen, heisst es am Markt.

Noch stärker "erwischt" es die Aktien von ABB (-5,7%) und von VAT (-4,5%). Hier dürften die Ergebnisse "nur" für einen Teil des Kursrückgangs verantwortlich sein. Einen ebenso grossen Anteil dürften die dunkelroten Vorgaben von der US-Technologiebörse daran haben.

Auf der anderen Seite legen Roche GS (+0,7%) weiter zu. Der "Bon" war schon am Vortag nach der Bekanntgabe eines Studienerfolgs mit einem Mittel gegen Fettleibigkeit um fast 6 Prozent gestiegen.

Und am Abend folgte eine weitere positive "Apothekermeldung". Roche hat mit dem Augenmittel Vabysmo im Rahmen einer Langzeitstudie zur Behandlung von langfristigem, diabetischem Makulaödem (DME) gute Ergebnisse erzielt. In deren Soge legen auch Lonza (1,1%) zu.

Zurich (+0,8%) erhalten Rückenwind von einem Kommentar von Morgan Stanley. Dieser hat das Rating auf "Equal Weight" von "Underweight" erhöht.

Im breiten Markt fallen Medmix (-5,7%) auf. Rieter (-5,2%) sind nach Zahlen deutlich tiefer und SFS (+1,6%) fester. Sulzer (+3,6%) hat die Guidance erhöht. SoftwareOne (+2,3%) werden aufgrund eines Presseberichts über eine Kaufofferte höher gehandelt.

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