Zürich (awp) - Die Schweizer Börse startet zaghaft und mit leicht höheren Notierungen in die neue Woche. Insgesamt sei der Wochenstart als eher wenig spektakulär einzuschätzen, attestiert denn auch ein Börsianer. In den USA bleiben die Märkte wegen des Martin-Luther-King-Feiertages geschlossen, womit ein wichtiger Impulsgeber wegfällt. Als tendenziell positiv werten Börsianer, dass sich die Spitzen des US-Kongresses auf eine weitere Zwischenfinanzierung des Haushalts geeinigt haben. Mit der Überbrückungsfinanzierung bis März 2024 soll ein am Freitag drohender Regierungsstillstand abgewendet werden.

Insgesamt dürfte aber die Berichtssaison mehr und mehr das Geschehen an den Märkten bestimmen, sind sich Börsianer einig. Dabei stehe vor allem der Ausblick auf das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2024 im Zentrum. Nach den eher durchwachsenen Zahlen einiger US-Grossbanken zum Wochenschluss setzen Finanzriesen wie Morgan Stanley und Goldman Sachs den Reigen diese Woche fort. Darüber hinaus bleiben die Zinsphantasien weiterhin die treibende Kraft an den Märkten. Zuletzt sei die Hoffnung auf eine Zinssenkung des Fed bereits im März wieder gestiegen, sagt ein Händler.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,27 Prozent hinzu auf 11'257,07 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 0,28 Prozent auf 1777,62 und der breite SPI um 0,19 Prozent auf 14'658,59 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 22 zu und acht geben nach.

Überdurchschnittlich deutlich geht es zunächst für die beiden Uhrenhersteller Richemont (+1,5%) und Swatch (+0,9%) aufwärts. Sie erholen sich damit leicht von den seit Jahresbeginn eingefahrenen Kursverlusten. Vergangene Woche hatten enttäuscht aufgenommene Zahlen von Burberry die gesamte Luxusbranche belastet.

Dem stehen Abgaben von 0,8 Prozent bei VAT gegenüber. Die Titel kommen wegen der RBC unter Druck. Eine Abstufung zusammen mit vorsichtigen Aussagen auf 2024 sorgt für Zurückhaltung.

Am deutlichsten bewegen sich aber Werte aus der zweiten Reihe: Swiss Steel (+9,2%) sind nach den diversen Berichten in der Wochenendpresse verstärkt gesucht. Dagegen sorgt beim IT-Dienstleister SoftwareOne (-11%) die Nachricht, er wolle eigenständig und börsenkotiert bleiben, für satte Abgaben.

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