Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist gehalten in den Dienstagshandel gestartet. Deutliche Bewegungen zeigen sich jedoch bei Einzelwerten nach Quartalszahlen. Die Stimmung werde derzeit von stabilen Konjunkturdaten und guten Unternehmenszahlen gestützt, heisst es im Markt. Demgegenüber seien mögliche Störfeuer, wie etwa die Katalonienkrise, in den Hintergrund getreten.

Bestätigung für die stabile Konjunktur lieferten am Morgen positive Daten von der Industrieproduktion in Japan ober dem Wirtschaftswachstum im Frankreich. Die Bank of Japan hält an ihrem monetären Kurs fest. Keine Impulse werden aus Deutschland erwartet, wo die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen bleiben. Im Tagesverlauf werden in den USA der Chicago PMI und Daten zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht.

Der SMI gewinnt um 09.30 Uhr 0,07% auf 9'181,75 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) notiert demgegenüber 0,04% tiefer auf 1'495,85 Stellen, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum um 0,05% auf 10'434,91 Zähler steigt. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 13 im Minus, 14 im Plus und drei unverändert.

Grösster Verlierer unter den 30 Blue Chips sind Geberit (-3,3%). Der Sanitärtechnikkonzern hat den Jahresausblick leicht gesenkt und die Analysten werten insbesondere die tieferen Umsatzerwartungen als belastend. Im dritten Quartal wurde eine leichte Umsatzsteigerung erreicht, das Betriebsergebnis war hingegen rückläufig.

Auch Dufry (-3,0%) sind nach Zahlen unter Druck. Beim Reisedetailhändler hat sich das Umsatzwachstum im dritten Quartal abgeschwächt. Der Nettogewinn legte zu, jedoch nicht so stark wie von den Analysten erwartet. Die Enttäuschung bei der Marge könne zu Senkungen der Schätzungen führen, heisst es bei den Analysten.

Swiss Re (-0,8%) werden durch eine Abstufung auf "Neutral" von "Buy" durch Goldman Sachs belastet. Das Kursziel sinkt auf 95 (99) CHF. Auch Julius Bär (-0,7%), Aryzta (-0,5%) und Bâloise (-0,4%) geben etwas deutlicher ab.

ABB (+1,3%, 25,55 CHF) werden von Analystenbewertungen getrieben. Goldman Sachs hat die Einstufung auf "Buy" von "Neutral" angehoben und das Kursziel auf 31 (25) CHF gesteigert. Zudem wird ABB auf die "Conviction List" genommen. Der Investitionszyklus komme jetzt auch bei ABB an, heisst es. Auch Barclays hat das ABB-Kursziel angehoben.

Clariant (+0,2%) hat Umsatz und operativen Gewinn im dritten Quartal gesteigert und den Ausblick bestätigt. Die Zahlen liegen über den Schätzungen der Analysten, die jedoch auf die Unsicherheiten nach der gescheiterten Huntsman-Fusion verweisen. Zudem investiert der Konzern in eine neue Cellulose-Ethanol-Anlage zur Produktion des Bioethanol-Treibstoffs "Sunliquid" im kommerziellen Massstab in Rumänien.

Die Pharmariesen zeigen sich wenig bewegt. Roche (+0,1%) hat neue Daten zu seinem monoklonalen Antikörper Etrolizumab bei der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen vorgestellt. Novartis (unv.) hat für seine personalisierte Zelltherapie Kymriah wie angekündigt auch in der Indikation zur Behandlung von DLBCL (B-Cell-Lymphom) den Zulassungsantrag in den USA gestellt. Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,2%) stützt den Gesamtmarkt leicht.

Im breiten Markt hat Oerlikon (+3,7%) die Schätzungen der Analysten übertroffen und die Guidance bei Umsatz, Bestellungseingang und Marge angehoben. Panalpina (+2,3%, 136,10 CHF) werden von Berenberg mit "Buy" und einem Ziel von 165 CHF wieder in die Bewertung aufgenommen.

Die Aktien von DKSH (-4,2% auf 82,50 CHF) geben deutlich ab. Hier hat Kepler Cheuvreux die Bewertung auf "Reduce" von "Hold" gesenkt, das Kursziel aber auf 82 (77) CHF angehoben.

Nach Zahlen liegen Feintool (-0,3%) und Phoenix Mecano (-0,4%) im Minus. Evolva (-13%) werden mit einem Bezugsrechteabschlag (laufende Kapitalerhöhung) gehandelt.

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