Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag kaum verändert in die neue Woche gestartet. Trotzdem gelang es dem SMI schon direkt nach Handelsstart das Allzeithoch weiter nach oben zu schieben. Erst am Freitag hatte der Leitindex seinen mehr als zehn Jahre alten Rekordwert geknackt. Insgesamt sei die Stimmung an den Märkten grundsätzlich weiterhin freundlich, hiess es aus dem Handel. Dazu beitragen würden positive Vorgaben aus den USA und aus Asien, wobei in Tokyo die Börse allerdings aufgrund eines Feiertages geschlossen blieb.

Der Fokus der Märkte richtet sich nun mehr und mehr auf die beginnende Berichtsaison. Hierzulande wird diese zum Wochenende hin langsam anrollen. Am Berichtstag könnten dafür Daten von Konjunkturseite her für Impulse sorgen. Bereits bekannt wurde, dass der Auftragseingang der deutschen Industrie sich im November etwas schwächer entwickelt hat als erwartet. In der Schweiz blieb die Teuerung im Dezember im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im Verlauf des Tages folgen dann noch verschiedene Indikatoren aus der Eurozone, so etwa zum Geschäftsklima oder zum Konsumentenvertrauen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.25 Uhr 0,04% tiefer bei 9'553,00 Punkten. Das neue Allzeithoch liegt bis zu diesem Zeitpunkt bei 9'584,52 Punkten (erreicht um 09.03 Uhr). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,05% auf 1'552,09 Punkte nach, wogegen der breite Swiss Performance Index (SPI) minim um 0,01% auf 10'956,51 Punkte anzieht. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 17 im Plus, 12 im Minus und einer (Richemont) unverändert.

Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips gehören im frühen Handel die Anteilsscheine des Luxusgüterkonzerns Swatch (+0,8%) sowie die Papiere von Logitech (+0,6%) oder Lonza (+0,4%). Swatch schneiden damit besser ab als die Papiere von Branchennachbar Richemont (unv.), für die JPMorgan das Kursziel geringfügig erhöht, das Rating aber auf "Neutral" belassen hat.

Bei den Pharma-Schwergewichten ziehen Novartis (+0,1%) minim an, Roche (-0,1%) dagegen fallen ebenso knapp zurück. Roche hat sich mit GE Healthcare auf eine Partnerschaft im Bereich der digitalen Diagnostik geeinigt. Dabei gehe es um die Entwicklung einer Diagnoseplattform, durch die die Behandlung von Krebs- und Intensivpatienten optimiert werden soll.

Zum dritten Schwergewicht Nestlé (-0,1%) hiess es in Berichten von US-Medien, dass Hershey sowie Ferrero Gebote für das US-Süsswarengeschäft des Schweizer Konzerns eingereicht hätten.

Die Titel der Grossbanken UBS (-0,1%) und Credit Suisse (-0,2%) fallen im frühen Handel ebenfalls kaum auf. Die UBS ist dabei laut einem Medienbericht in Gesprächen, eine Mehrheitsbeteiligung an seinem chinesischen Investmentbanking-Joint-Venture zu akquirieren. Das sagte CEO Sergio Ermotti nach der Ankündigung der Regierung in Peking, die Finanzmärkte weiter zu öffnen.

Etwas stärker im Minus liegen Papiere einiger Zykliker wie beispielsweise ABB oder Adecco (je -0,5%).

Grösster Verlierer sind im frühen Handel aber klar Givaudan (-2,2%). Bernstein hat das Kursziel für Givaudan und das Rating auf "Underperform" von "Market Perform" gesenkt. Im dazugehörigen Kommentar heisst es, die Rohmaterialkosten des Aromen- und Riechstoffherstellers stiegen weiter und würden nicht länger ausgeglichen durch tieferen Kosten für Petrochemikalien. Weiter gab das Unternehmen am Morgen die Ernennung von Louie D'Amico zum Präsident der Aromen-Division bekannt.

Am breiten Markt sorgen ebenfalls einige Firmen für Gesprächsstoff. Kuros Biosciences (Aktie +3,3%) weitet das exklusive Lizenzabkommen mit der US-Firma Checkmate Pharmaceuticals Inc. aus. Im Rahmen des Vertragszusatzes erwirbt Checkmate zusätzliche Rechte am klinisch validierten Produktkandidaten CYT003, der VLP-Plattform sowie Technologien im Bereich der Oligonukleotidsynthese von Kuros umfasst.

Für Forbo (+1,1%) hat die UBS das Kursziel auf 1760 CHF von 1640 CHF erhöht und belässt die Einstufung auf "Buy". Seit dem Halbjahresreport des Bauzulieferers hätten die Ölpreise um rund 20% zugelegt, worauf das Unternehmen wohl mit selektiven Preiserhöhungen werde reagieren können, schreibt dazu der zuständige Analyst.

Klare Verlier sind im frühen Handel etwa Addex (-4,1%), welche wie schon am Freitag unter Gewinnmitnahmen nach dem Kurssprung zum Jahresbeginn leiden, oder auch Meyer Burger (-2,9%).

kw/cf