Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag im frühen Geschäft insgesamt wenig verändert und setzt damit seinen Seitwärtstrend vom Vortag fort. Nach einer leicht positiven Eröffnung tendieren die Kurse indes wegen der schwachen Schwergewichte mittlerweile leicht nach unten. Die Stimmung dürfte im Vorfeld der EZB-Sitzung und der Inauguration von Donald Trump in den USA am Freitag von Zurückhaltung geprägt bleiben. Neutral sind auch die Vorgaben aus den USA vom Vortag, wo die die Teuerung gemäss den neuesten Daten mittlerweile über dem offiziellen Inflationsziel der US-Notenbank liegt. Dies und neue Aussagen der Notenbankchefin Janet Yellen lassen auf einen rascheren Zinsanstieg als ursprünglich gedacht schliessen.

Im Fokus steht am Berichtstag indes wie erwähnt vor allem die Europäische Zentralbank EZB mit ihrer neuesten Zinssitzung. In Marktkreisen wird keine wesentliche Änderung der Geldpolitik erwartet. Bei der Sitzung des geldpolitischen Rates dürfte die jüngste Entwicklung der Konsumentenpreise das Hauptthema sein und die Frage, ob sich die bisher skeptische Einschätzung des EZB-Rates zum Inflationsausblick verändert hat.

Der Swiss Market Index (SMI) gibt bis um 9.30 Uhr 0,10% auf 8'304,06 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 9'068,65 Punkte. Der 30 Titel umfassenden Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legt dagegen 0,11% auf 1'322,0 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren indes lediglich 8 im Minus, während 21 anziehen und Schindler unverändert notieren.

Die grössten Verluste verzeichnen aktuell Galenica (-1,1%). Das Unternehmen hat mit der Umsatzmeldung für das Geschäftsjahr 2016 die Vorgaben der Analysten ziemlich genau erreicht, wobei der Umsatz der Sparte Galenica leicht über den Erwartungen lag und jener für Vifor Pharma leicht darunter.

Neue Angaben zum Zeitpunkt der geplanten Aufspaltung in die zwei eigenständigen und an der Schweizer Börse kotierten Gesellschaften Vifor Pharma und Galenica Santé gab es keine. Nach wie vor gibt sich die Gruppe dafür bis Ende 2017 Zeit. Mit den Vorbereitungen zur geplanten Separierung sieht sich das Unternehmen indes auf Kurs. In Marktkreisen wurde in ersten Kommentaren die bekanntgegebene Managementstruktur für Vifor Pharma als "leicht verwirrend" bezeichnet.

Etwas deutlicher fallen zudem Novartis (-0,8%) zurück, welche damit den Gesamtmarkt im Minus halten. Am Vortag hatte das Papier noch 1,2% zugelegt. Gebremst wird der Titel von einem zurückhaltenden Kommentar von Morgan Stanley hinsichtlich der Produktepipeline.

Leichtere Verluste im Bereich von 0,3 bis 0,4% erleiden im SMI/SLI noch Givaudan, Swisscom und Nestlé, Roche (-0,2%) folgen dicht dahinter.

An der Spitze der Bluechips-Tabelle liegen derzeit Swiss Life (+1,6%) nach einer Bestätigung des Ratings "Buy" durch die UBS, welche gleichzeitig das Kursziel um über 10% erhöht hat.

Auch Adecco (+1,2%) erhalten Support von einem Analystenkommentar. So hat JPMorgan das Rating "Overweight" bestätigt und das Kursziel erhöht.

Mit in der Spitzengruppe finden sich auch CS (+1,1%). Die Bank hat am Vorabend die Finalisierung des kurz vor Weihnachten bekanntgegebenen Vergleichs mit den US-Behörden im Hypothekenstreit bekanntgegeben. Demnach zahlt die CS für die Beilegung des Streits wegen des Verkaufs fauler Hypothekenpapiere wie bekannt insgesamt 5,28 Mrd USD. Die Gewinne der Aktie in den ersten zwei Handelswochen des laufenden Jahres wurden über die vergangenen drei Handelstage zum grossen Teil mitgenommen, so dass nach drei schwachen Tagen nun wieder Aufwärtspotential besteht.

Auch UBS (+0,7%) erholen sich nach drei schwachen Handelstagen wieder etwas. Weiter Titel mit festeren Notierungen sind etwa SGS und LafargeHolcim (je +0,8%) oder Bâloise und Dufry (je 0,7%).

Im breiten Markt fallen Arbonia (-3,9%) etwas deutlicher zurück. Das Industrie-Unternehmen hat wie die übernommene Looser Holding (ungehandelt) die Umsatzdaten zum vergangenen Geschäftsjahr publiziert und dabei die Erwartungen nicht ganz erreicht. Am Vortag wurde angesichts eines Plus der Aktie von über 5% offenbar noch auf eine positive Überraschung spekuliert.

Stark zeigen sich LLB (+4,2%) nach ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2016.

cf/tp