Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstag im frühen Geschäft nach zögerlichem Start nun mittlerweile wieder etwas deutlicher im Plus. Nach der Verschnaufpause am Vortag setzt der SMI damit das in der Vorwoche gestartete Neujahrsrally fort, gestützt von den Pharmaschwergewichten. Die Vorgaben aus den USA sind wenig inspirierend, denn der Dow Jones bewegte sich nach Börsenschluss in Europa kaum mehr und schloss auch kaum verändert. In Asien immerhin legten die Kurse am Berichtstag sowohl in China als auch in Japan zu.

Nach dem starken Start ins Jahr müsse der SMI sein neues Niveau bei über 9'500 Punkten nun zuerst konsolidieren, heisst es zur aktuellen Lage am Markt. Die Stimmung sei allerdings angesichts der konjunkturellen Aussichten weiterhin mehrheitlich positiv, trotz der vor Blasen warnenden Stimmen. Für einen weiteren klaren Anstieg des Leitindex werde nun aber vorerst der Beginn der Berichtssaison abgewartet. Die Unternehmen müssten mit ihren Gewinnen beweisen, dass das Geschäftsjahr 2017 so gut ausgefallen sei wie erhofft.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,40% höher bei 9'579,72 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt 0,32% auf 1'557,06 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37% auf 10'985,04 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 19 im Plus, neun im Minus und zwei unverändert.

Im Fokus stehen Sika, welche mit einem Plus von 1,3% an der Tabellenspitze der Bluechips stehen. Das Unternehmen hat als erstes Unternehmen unter den Bluechips Umsatzangaben für das Geschäftsjahr 2017 gemacht und damit auch die optimistischsten Schätzungen übertroffen. Auch beim noch nicht kommunizierten Gewinn rechnet Sika mit einem Rekord und blickt zudem optimistisch in die Zukunft. Analysten zeigen sich insbesondere vom starken Abschneiden im Schlussquartal überrascht. Damit hat Sika letztlich auch besser als die eigene Guidance abgeschnitten.

Etwas deutlichere Avancen verzeichnen auch LafargeHolcim (+1,1%). Unterstützung für den Gesamtmarkt bringen aber vor allem die Gewinne der beiden Pharma-Titel Roche (+0,8%) und Novartis (+0,6%). Zu beiden gibt es Neuigkeiten: So hat Novartis über eine Ausweitung der Vergleichsstudien mit dem Mittel gegen Schuppenflechte Cosentyx berichtet. Derweil geht Roche in Japan über seine Tochtergesellschaften Chugai und Genentech gegen ein Nachahmerprodukt des Krebsmedikaments Rituxan (MabThera) der Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz vor.

Die Aktien von Zurich (+0,5%) oder der beiden Luxusgüterunternehmen Swatch (+0,4%) und Richemont (+0,5%) komplettieren die erweiterte Spitzengruppe. Richemont wird am kommenden Donnerstag über das dritte Quartal des ungeraden Geschäftsjahres berichten.

Am Tabellenende stehen derzeit hingegen Givaudan (-0,7%) und Geberit (-0,4%). Für Geberit hat Kepler Cheuvreux das Kursziel etwas erhöht, bei einem unveränderten Rating "Hold". Wenn der Sanitärtechnikkonzern in der kommenden Woche seine Umsatzzahlen vorlegen werde, dürfte er über ein nachlassendes organisches Wachstum berichten, heisst es in einer Einschätzung des Brokers anlässlich einer Feinjustierung der Schätzungen.

Auch ABB (-0,2%) gehören zur kleineren Gruppe der Verlierer. Der Titel wurde von Merrill Lynch auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft, wobei das Kursziel leicht erhöht wurde. Die Bank verweist insbesondere auf die starke Kursentwicklung, die das weitere Aufwärtspotenzial begrenze. Das Jahr 2018 sollte allerdings dennoch ein solides Jahr werden, so das US-Institut. Gleichzeitig hat auch die Societe Generale das Kursziel etwas erhöht und das Rating "Hold" bestätigt.

Im breiten Markt stehen Burckhardt Compression unter Beobachtung, welche sich mit einem Minus von 0,1% allerdings nicht gross bewegen. Der Hersteller von Kolbenkompressoren aus Winterthur hat im Vorfeld eines Investorentages die bisherigen Ziele für das Geschäftsjahr 2017/18 bestätigt. Demnach wird weiterhin ein Umsatz auf Vorjahreshöhe und eine EBIT-Marge von 6% bis 9% angestrebt.

Markant höher stehen dagegen Dätwyler (+5,9%) nach einer Kaufempfehlung und einer massiven Kurszielerhöhung durch die Bank Vontobel. Etwas stärker präsentieren sich zudem Flughafen Zürich mit einem Plus von 1,0%. Laut Händlern wird die Aktie von Santander neu zum Verkauf empfohlen.

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