KEMPTEN (dpa-AFX) - Bei einem Milchgipfel haben sich mehrere deutsche Agrarorganisationen gegen verschiedene Freihandelsabkommen ausgesprochen. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Verbände die Bundesregierung unter anderem auf, das Freihandelsabkommen zwischen dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur und der EU nicht zu ratifizieren, wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) am Donnerstagabend mitteilte. Außerdem sollten "auch keine weiteren Verhandlungen von Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland und mit Australien, die mehr unqualifizierte Milch- und Rindfleischimporte in die EU bringen werden", geführt werden. Neben der AbL unterzeichneten der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und zahlreiche andere landwirtschaftliche Organisationen das Papier.

Eine andere Forderung richtete sich an Entscheider auf EU-Ebene: Für einen fairen Wettbewerb müssten die Zielvorgaben in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mindestens auf europäischer Ebene einheitlich definiert sein. "Die Ausrichtung der europäischen Agrarmarktpolitik auf weltweite Wettbewerbsfähigkeit über Billigpreise muss überdacht und umgesteuert werden."

Elisabeth Waizenegger, Mitglied im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, teilte mit: "Das Papier verdeutlicht, dass die Bäuerinnen und Bauern einen Umbau in der Agrar- und Außenhandelspolitik wollen, die die Billigstrategie durchbricht und den Höfen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht."/juc/DP/he