BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die osteuropäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch in einem weltweit schwächelnden Umfeld überwiegend gut behauptet. Lediglich die rohstoffabhängige russische Börse schloss angesichts deutlich abrutschender Ölpreise nach einem überraschenden Anstieg der US-Öllagerbestände klar im Minus. International hielten sich die Anleger vor den Parlamentswahlen in Großbritannien und der ebenfalls am Donnerstag anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index verlor 0,66 Prozent auf 1034,31 Punkte.

In Warschau hingegen legte der WIG-30-Index um 0,16 Prozent auf 2663,50 Punkte zu. Der breiter gefasste Wig-Index schaffte ein Plus von 0,05 Prozent auf 60 752,25 Punkte.

Die polnische Notenbank beließ ihren Leitzins wie von Experten mehrheitlich erwartet auf 1,5 Prozent. Ungeachtet von zuletzt robusten Wirtschaftsdaten - mit einem BIP-Plus von 4,0 Prozent im Erstquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - hatte sich die Inflation im Mai etwas abgeschwächt. Diese Entwicklung lag absolut im Erwartungsszenario der polnischen Notenbank.

Branchenweit gab es die deutlichsten Zuwächse im Finanz- und Energiebereich. So legten MBank um 1,3 Prozent zu. Tauron Polska Energy gewannen 1,8 Prozent. Die Papiere des führenden Ölunternehmens PKN Orlen stiegen ungeachtet der abrutschenden Rohölpreise um 1,4 Prozent. Im Zuge fallender Metallpreise gaben die Anteilscheine des Kupferunternehmens KGHM um 3 Prozent nach.

Die Prager Börse schloss wenig verändert: Der tschechische Leitindex PX verlor 0,03 Prozent auf 1005,62 Punkte. Das Handelsvolumen lag lediglich bei 0,17 (Vortag: 0,36) Milliarden tschechischen Kronen.

Die Index-Schwergewichte zeigten zur Wochenmitte keine starken Kursveränderungen. Im Energiebereich stiegen CEZ um 0,3 Prozent. Unter den Finanzwerten kamen Komercni Banka um 0,5 Prozent zurück. Erste Group verbuchten ein Kursplus von 0,3 Prozent und Moneta Money Bank schlossen mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent. Vienna Insurance Group verloren 1 Prozent.

In Budapest legte der ungarische Leitindex Bux um 0,27 Prozent auf 35 021,75 Punkte zu. Das Handelsvolumen belief sich auf 8,3 (Vortag: 7,36) Milliarden Forint.

Die auffälligste Kursveränderung unter den ungarischen Standardwerten zeigte die OTP Bank mit einem Plus von 1 Prozent. Die Pharmaaktie Gedeon Richter verlor hingegen 0,6 Prozent. MTelekom gewann 0,2 Prozent. Die Mol-Aktie gab um 0,2 Prozent nach. Das massive Abrutschen der Rohölpreise belastete hier nicht merklich./ste/APA/gl/he