BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Osteuropa haben am Donnerstag überwiegend nachgegeben. Auf der Stimmung lasteten Konjunktursorgen und ein über weite Strecken schwacher Ölpreis. Am späten Nachmittag erholten sich die Ölpreise wieder und auch dank Kursgewinnen an der Wall Street konnten die Verluste wie auch in Westeuropa etwas eindämmt werden.

In Prag fiel der Leitindex PX um 1,76 Prozent auf 898,62 Punkte. Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Im PX gab es Abschläge auf breiter Front, unter anderem zeigten sich Finanzwerte deutlich schwächer. Komercni Banka etwa schlossen trotz eines positiven Analystenkommentars 1,87 Prozent schwächer. Die Experten der VTB Capital hatten ihre Empfehlung für die Bankaktien von "Sell" auf "Hold" angehoben. Als umsatzstärkste Aktie im PX sackte CEZ um 1,57 Prozent ab.

In Budapest verlor der ungarische Leitindex Bux moderate 0,19 Prozent auf 24 284,31 Punkte. Wie die Nachrichtenagentur MTI-Econews berichtete, sind die Verbraucherpreise in Ungarn im Dezember um 0,9 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise indessen um 0,3 Prozent gefallen.

Unter den Bux-Schwergewichten legten MOL um 0,62 Prozent zu. Die Titel der OTP Bank zogen um 0,52 Prozent an, FHB Land Credit & Mortgage Bank schlossen 0,97 Prozent höher. Deutliche Abschläge verbuchten Magyar Telekom mit minus 1,23 Prozent und Richter Gedeon , die um 1,40 Prozent nachgaben.

In Warschau schloss der Wig-30 kaum verändert mit plus 0,08 Prozent auf 1992,33 Punkte. Nach einem schwachen Tagesverlauf konnte sich der Index im Späthandel deutlich erholen und schaffte bis Handelsende den Sprung ins Plus. Der breiter gefasste Wig-Index fiel dagegen um 0,25 Prozent auf 44 596,08 Zähler.

Unternehmensseitig blieb es ruhig. Der polnische geldpolitische Rat (RPP) hat den Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Für das erste Halbjahr 2016 wird hingegen mit einer Senkung des Leitzinses um 25 bis 50 Basispunkte gerechnet.

Belastet zeigten sich unter anderem Bankwerte. Deutliche Abschläge verbuchten Alior Bank mit minus 2,21 Prozent und MBank verloren 1,08 Prozent. Ölwerte schlossen ebenfalls schwach: PKN Orlen verloren 1,62 Prozent und Polish Oil & Gas büßten 2,47 Prozent ein.

Der Minenkonzern KGHM Polska Miedz hat seine Machbarkeitsstudie zum Ajax Projekt in Kanada beendet. Der Bau einer Kupfer-, Gold-, und Silbermine in British Columbia werde rund 1,307 Milliarden US-Dollar kosten, hieß es. Die Aktien des Unternehmens schlossen um 0,36 Prozent höher.

Der russische RTS-Interfax-Index ging mit minus 0,10 Prozent tiefer bei 692,99 Punkten aus dem Handel./bel/APA/ck/men