BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Im Sog der schwachen europäischen Leitbörsen ist es am Montag auch an Osteuropas wichtigsten Aktienmärkten bergab gegangen. Als Grund für den Rückschlag nach dem freundlichen Wochenausklang sahen Experten zunehmende politische Risiken in Europa. Lediglich Warschau stemmte sich gegen den Trend.

Der rohstofflastige Moskauer RTS-Interfax-Index schloss 1,00 Prozent tiefer bei 1178,52 Punkten. Steigende Metallnotierungen konnten die zuletzt deutlich rückläufigen Ölpreise nicht kompensieren.

An der Prager Börse gab der tschechische Leitindex PX um 0,20 Prozent auf 942,06 Punkte nach. Das Handelsvolumen lag bei 0,44 (Freitag: 0,41) Milliarden tschechischen Kronen.

Komercni Banka schlossen ungeachtet eines positiven Analystenkommentars mit minus 0,20 Prozent bei 888,20 Kronen. Die Experten der Erste Group hatten die Aktien von "Accumulate" auf "Buy" hochgestuft. Das Kursziel wurde hingegen von 1100 auf 1070 Kronen gesenkt. Tiefer ins Minus rutschten im Finanzbereich Erste Group mit einem Kursverlust von 0,86 Prozent. Moneta Money Bank verteuerten sich hingegen um 0,75 Prozent.

CEZ gingen mit einem Minus von 0,40 Prozent aus dem Handel. Der Stromversorger und AKW-Betreiber erwägt einem Bericht zufolge eine Aufspaltung. Wie die Zeitung "Hospodarske noviny" unter Berufung auf die Konzernleitung schrieb, könnte die Atomsparte in ein zu hundert Prozent staatliches Unternehmen umgewandelt werden.

In Budapest schloss der ungarische Leitindex Bux 1,57 Prozent tiefer bei 32 388,91 Punkten. Das Handelsvolumen belief sich auf 10,1 (Freitag: 7,3) Milliarden Forint.

Gedeon Richter schlossen satte 4,18 Prozent tiefer. Die Aktien des Pharmaunternehmens konnten somit nicht von besser als erwarteten Ergebniszahlen für das vierte Geschäftsquartal profitieren. In der Vorwoche hatten die Papiere nach ein Kurszielerhöhung durch JPMorgan noch deutlich zugelegt.

Im Finanzbereich büßten OTP Bank 0,99 Prozent ein. Die Ölaktie Mol verbilligte sich um 0,47 Prozent, und bei MTelekom gab es ein Minus von 0,58 Prozent zu sehen.

Derweil schaffte es die Warschauer Börse ins Plus: Der Wig-30-Index gewann 0,43 Prozent auf 2419,88 Punkte, und der breiter gefasste Wig-Index stieg um 0,44 Prozent auf 55 654,52 Punkte.

Stark zeigte sich vor allem der Finanzbereich. Die Papiere des führenden polnischen Bank PKO legten um 1,9 Prozent zu. Bank Pekao verteuerten sich um 1,6 Prozent.

Angesichts der tieferen Ölpreise gab es auch bei einigen Energiewerten negative Vorzeichen zu sehen: Tauron Polska Energy fielen um 2,4 Prozent. Enea verbilligten sich um 1,8 Prozent und Energa gaben um 1,3 Prozent nach./ste/APA/gl/stw