DA NANG (dpa-AFX) - Mit einem Gipfel in Vietnam loten mehr als 20 Staaten aus dem Pazifikraum die Möglichkeiten ihrer künftigen Zusammenarbeit aus. An dem Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in der Küstenstadt Da Nang nehmen unter anderem die Präsidenten der USA, Chinas und Russlands teil: Donald Trump, Xi Jinping und Wladimir Putin. Am Rande des Treffens soll es am Freitag wohl auch einen Zweiergipfel zwischen Trumps und Putin geben.

Für den US-Präsidenten ist der Gipfel die vierte Station seiner zweiwöchigen Asien-Reise. Im Mittelpunkt des Treffens stehen Handelsfragen. Mit dem Rückzug aus einem bereits ausgehandelten Freihandelsabkommen (TPP) hatte Trump zu Beginn des Jahres ein knappes Dutzend Partnerstaaten in der Region vor den Kopf gestoßen.

Der Apec gehören insgesamt 21 Pazifik-Anrainerstaaten an. Auf sie entfallen etwa 60 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Dort leben auch knapp 40 Prozent der Weltbevölkerung. Weitere wichtige Themen sind der Korea-Konflikt und der Kampf gegen den Terrorismus. Die Gruppe, die aus sehr unterschiedlich entwickelten Staaten besteht, trifft sich einmal pro Jahr an wechselnden Orten zu einem Gipfel.

Offiziell gab es auch am Freitagvormittag (Ortszeit) noch keine Bestätigung für das Zweiertreffen zwischen Trump und Putin. Vor allem Moskau hatte in den vergangenen Tagen jedoch entsprechende Erwartungen genährt. Die beiden Präsidenten hatten sich bislang erst einmal zu einem persönlichen Gespräch getroffen, am Rande des G20-Gipfels im Juli in Hamburg. Wegen Russland-Kontakten in Trumps Wahlkampf ermittelt in den USA die Polizei.

Am Rande des Gipfels gab es auch Gespräche darüber, wie das ausgehandelte Freihandelsabkommen TPP (Trans-Pacific Partnership) ohne die USA in die Praxis umgesetzt werden kann. Trump hatte schon im Wahlkampf deutlich gemacht, dass er von dem Abkommen nichts hält und dann gleich nach der Amtsübernahme im Januar den Ausstieg verkündet. Von den elf übrig gebliebenen Partnern wird nun versucht, TPP zu retten.

Allerdings gab es in Da Nang unterschiedliche Signale, wie die Bemühungen vorankommen. Japans Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi sagte, im Prinzip sei man sich bereits einig. "Die elf Nationen haben auf Ministerebene eine Vereinbarung erzielt", sagte Motegi. Daraufhin erklärte Kanadas Außenhandelsminister Fransois-Philippe Champagne jedoch: "Es gibt keine grundsätzliche Vereinbarung zu TPP." Und Australiens Handelsminister Steve Ciobo fügte hinzu: "Wir kommen der Sache näher, aber haben noch Arbeit vor uns."

TPP war unter Trumps Vorgänger Barack Obama vorangetrieben worden. Bei den elf übrig gebliebenen Ländern handelt es sich neben Japan und Kanada noch um Australien, Neuseeland, Brunei, Chile, Malaysia, Mexiko, Peru, Singapur und Vietnam. Parallel dazu arbeitet auch die Volksrepublik China zusammen mit Indien an einem Abkommen für die Region.

Nach dem Apec-Gipfel reist Trump am Samstag zu bilateralen Gesprächen mit Vietnams kommunistischer Führung in die Hauptstadt Hanoi. Am Sonntag beginnt dann auf den Philippinen ein Gipfel der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (Asean), bei dem er als Gast dabei ist. Sein Frau Melania reiste nicht mit nach Da Nang, sondern blieb in Peking, der vorigen Station./cs/ki/bp/DP/zb