ROUNDUP 2: Maskenpflicht nun in allen Bundesländern - Koalitionsspitzen beraten

BERLIN - Im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus sollen nun bundesweit Maskenpflichten vor allem im Nahverkehr gelten. Als letztes Bundesland kündigte dies am Mittwoch Bremen an. Andere Landesregierungen hatten zuvor ähnliche Schritte angekündigt. Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Brandenburg soll am kommenden Montag eine Maskenpflicht kommen.

ROUNDUP 3: Diskussion über längeren Lohnersatz für Eltern bei Kita-Schließungen

BERLIN - In der Bundesregierung wird über längere Lohnausfallzahlungen für Eltern nachgedacht, die in der Corona-Krise wegen geschlossener Kitas ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. Die dazu getroffenen Regelungen gälten abzüglich der Osterferien noch bis Mitte Mai, sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstagabend in der Sendung "ARD Extra". Es müsse darüber gesprochen werden, wie für Eltern, die ihre Kinder nicht in die Kinderbetreuung geben könnten, die Lohnausfallzahlung weiter gewährt werden könne. Giffey zufolge laufen dazu Gespräche mit Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

ROUNDUP: Merkel berät vor Koalitionsausschuss mit Unionsseite

BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Mittwoch mit den Spitzen von CDU und CSU zu Beratungen vor dem Koalitionsausschuss zusammengekommen. Gegen 17.00 Uhr sollte im Kanzleramt in Berlin auch die SPD-Spitze hinzustoßen. Unter anderem dürfte es in der großen Runde um Forderungen nach einer Anhebung des Kurzarbeitergeldes und nach Steuerhilfen für die Gastronomie gehen. Auch die finanzielle Situation der Kommunen und Hilfen für Studenten sollten dem Vernehmen nach Thema sein.

Eurozone: Verbrauchervertrauen bricht ein

BRÜSSEL - Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich infolge der Corona-Krise massiv eingetrübt. Wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte, fiel der von ihr erhobene Indikator im April um 11,1 Punkte auf minus 22,7 Zähler. Damit werden die Tiefstände während der globalen Finanzkrise 2008/2009 fast erreicht. Analysten hatten einen Einbruch erwartet. Im Mittel wurde mit einem Absturz auf minus 20,0 Punkte gerechnet.

Schätzung: Zahl britischer Corona-Toter doppelt so hoch wie angegeben

LONDON - In Großbritannien könnten einem Bericht der "Financial Times" zufolge bereits doppelt so viele Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie gestorben sein wie bisher angenommen. Das geht aus Hochrechnungen der Zeitung auf Grundlage von Zahlen des britischen Statistikamts ONS hervor. Demnach könnten bereits 41 000 Menschen im Zuge der Pandemie gestorben sein. Das sind weit mehr als die offiziellen Zahlen bisher vermuten lassen: Dem Gesundheitsministeriums zufolge starben nachweislich bis Montag etwa 17 300 Menschen an der Lungenkrankheit in Krankenhäusern des Landes. Nicht eingerechnet sind dabei die Todesfälle in Pflegeheimen und Privathaushalten.

ROUNDUP 2/Trump: Einwanderung in USA wird zunächst für 60 Tage ausgesetzt

WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump will Einwanderung in die USA wegen der Corona-Krise zunächst für einen Zeitraum von 60 Tagen aussetzen. Der Schritt betreffe im Wesentlichen jene, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Er gelte nicht für vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen. Jobs und medizinische Ressourcen würden nun für Amerikaner gebraucht, sagte der Präsident zur Begründung. Trump kündigte auf Twitter an, einen entsprechenden Erlass noch am Mittwoch zu unterzeichnen.

USA: Häuserpreise steigen im Februar deutlicher als erwartet - FHFA

NEW YORK - In den USA sind die Häuserpreise im Februar wesentlich stärker gestiegen als erwartet. Der FHFA-Hauspreisindex legte zum Vormonat um 0,7 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Mittwoch in New York mitteilte. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Die Entwicklung sei von der Corona-Krise noch nicht beeinflusst worden, sagte Lynn Fisher von der FHFA. In den USA waren die Verwerfungen durch die Pandemie erst im März umfassend zu spüren.

ROUNDUP/Banken: Corona dämpft Mieten und Wohnungspreise

BERLIN - Für Wohnungssuchende könnte die Corona-Krise den Anstieg der Mieten und Wohnungspreise vorübergehend stoppen. Davon geht der Verband Deutscher Pfandbriefbanken aus. Bis Ende 2021 könnten die Nachfrage und die Preise für selbst genutztes Wohneigentum gedämpft werden, sagte Verbandspräsident Louis Hagen am Mittwoch. Preisrückgänge seien noch nicht feststellbar, aber möglich. "Kurzarbeit und die Sorge vor Arbeitslosigkeit werden dazu führen, dass die Nachfrage sich abschwächen wird." Auch bei Neuvertragsmieten sei möglicherweise ein leichter Rückgang zu erwarten.

Erste Coronavirus-Todesfälle in USA früher als bislang bekannt

WASHINGTON - In den USA ist es bereits früher zu ersten Todesopfern im Zusammenhang mit einer Infektion durch das neuartige Coronavirus gekommen als bislang bekannt. Die Gesundheitsbehörden des Bezirks Santa Clara teilten am Dienstagabend (Ortszeit) mit, Gerichtsmediziner hätten bei zwei Toten Autopsien ausgeführt, die am 6. und 17. Februar gestorben seien. Die US-Gesundheitsbehörde CDC habe nun bestätigt, dass in Gewebeproben das Sars-CoV-2-Virus festgestellt worden sei. Die US-Behörden hatten am 29. Februar im Bundesstaat Washington das erste Todesopfer infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet.

Zahl der Betriebe in Kurzarbeit nimmt nicht mehr weiter zu

NÜRNBERG - Die Zahl der Betriebe in Deutschland, die für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet haben, ist in der vergangenen Woche nicht mehr gestiegen. Am 20. April seien es 718 000 Unternehmen gewesen, die eine Anzeige für Kurzarbeit gestellt hätten, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Dies sind 7000 Betriebe weniger als in der Vorwoche. Der scheinbare Rückgang ist den Angaben zufolge auf Dubletten zurückzuführen - einige Unternehmen hätten ihre Anzeige sowohl postalisch als auch online gestellt. Diese Fehler seien inzwischen bereinigt worden.

Türkische Notenbank senkt Leitzins deutlich

ANKARA - Die türkische Zentralbank bleibt auch in der Corona-Krise auf Zinssenkungskurs. Wie die Notenbank am Mittwoch in Ankara mitteilte, sinkt ihr Leitzins um 1,0 Prozentpunkte auf 8,75 Prozent. Es ist die achte Reduzierung in weniger als einem Jahr. Analysten hatten im Schnitt mit einer geringeren Senkung um 0,5 Punkte gerechnet. Allerdings gab es auch viele Experten, die eine stärkere Reduzierung erwartet hatten als der Konsens.

Bundesregierung stellt mehr Geld für den EU-Haushalt in Aussicht

BRÜSSEL - Die Bundesregierung hat mehr Geld für den nächsten EU-Haushalt in Aussicht gestellt. In den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen gebe es eine neue Dynamik, und Deutschland sei bereit, "deutlich mehr Finanzmittel zur Verfügung zu stellen", sagte Europa-Staatsminister Michael Roth am Mittwoch vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe signalisiert, dass man bereit sei, "sich in noch stärkerem Maße zu engagieren".

Peking verschärft erneut Corona-Quarantänemaßnahmen

PEKING - Die chinesische Hauptstadt Peking hat ihre Maßnahmen gegen eine Einschleppung des Coronavirus erneut verschärft. Wie die Behörden mitteilten, müssen sich Menschen, die in die Stadt kommen, nach einer zweiwöchigen Quarantäne nun zusätzliche eine Woche in "häusliche Beobachtung" begeben. Damit dürfen Rückkehrer für insgesamt drei Wochen nicht am öffentlichen Leben teilnehmen.

ROUNDUP/Argentinien und Südafrika: Schwellenländer an der Schwelle zur Krise

JOHANNESBURG/BUENOS AIRES - Deutschland setzt bereits erste Lockerungen der Coronavirus-Beschränkungen um - da wird im Süden der Welt noch hart um eine Beschränkung der Pandemie gerungen. In Afrika und Lateinamerika kämpfen Schwellenländer gegen ähnliche Probleme. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kündigte am Dienstagabend ein Investitionspaket von umgerechnet 25 Milliarden Euro für die Krisenbewältigung an und setzt dabei auch auf die Hilfe von Weltbank und IWF. Klar ist: Beim Weg nach vorne droht eine hohe Verschuldung. Zwei Schwellenländer im Vergleich zeigen das:

Großbritannien: Inflation schwächt sich ab - Gesunkene Treibstoffpreise

LONDON - Die Inflation in Großbritannien hat sich im März etwas abgeschwächt. Im Jahresvergleich seien die Verbraucherpreise um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt National Statistics am Mittwoch in London mit. Im Februar hatte die Rate noch bei 1,7 Prozent gelegen. Analysten hatten diese Entwicklung erwartet.

ROUNDUP: Kabinett beschließt höhere Renten zum 1. Juli

BERLIN - Die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland sollen im Sommer wieder spürbar mehr Geld bekommen. Das Bundeskabinett will am Mittwoch eine kräftige Rentenanhebung zum 1. Juli beschließen, der dann auch der Bundesrat noch zustimmen muss. Nach einer Verordnung von Sozialminister Hubertus Heil (SPD) steigt die Rente in Westdeutschland um 3,45 Prozent, in den neuen Bundesländern um 4,20 Prozent. Die Ost-Renten nähern sich damit weiter den West-Bezügen an.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/bgf