BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor dem EU-Lateinamerikagipfel an die Europäische Union appelliert, zeitnah Freihandelsabkommen mit Mercosur, Mexico und Chile abzuschließen. Aus stärkeren Handels- und Investitionsbeziehungen ergäben sich große ökonomische Potenziale gerade auch für die international eng vernetzte deutsche Wirtschaft, wie DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte. Die Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Montagnachmittag in Brüssel.

Wenn die Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten, Mexiko und Chile rasch ratifiziert würden, könne man die Wirtschaftsbeziehungen endlich auf ein höheres Niveau ziehen. China buhle bereits um die Gunst Lateinamerikas.

"Diese Handelsabkommen können wichtige Wachstumsimpulse geben und die dringend benötigte Diversifizierung der Lieferketten der Wirtschaft - insbesondere mit dem Blick auf die Rohstoff- und Energieversorgung - entscheidend voranbringen", betonte Treier. "Gleichzeitig wäre ein wechselseitig verbesserter Zugang insbesondere zu wichtigen Branchenmärkten wie Maschinenbau, Automobil- sowie der Ernährungsindustrie auch für die deutsche Exportwirtschaft von großer Bedeutung."

Einer aktuellen DIHK-Umfrage zufolge wird Lateinamerika für jedes fünfte deutsche auslandsaktive Unternehmen immer wichtiger, um aktuellen wettbewerblichen und geopolitischen Spannungen entgegentreten zu können. Andere große Wettbewerbsnationen wie China hätten sich in den letzten Jahren schon stärker den lateinamerikanischen Ländern zugewandt und so auch deutsche und europäische Marktanteile zurückgedrängt.

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July 17, 2023 06:54 ET (10:54 GMT)