FRANKFURT (Dow Jones)--Der Kupfer-Konzern Aurubis ist in der Vergangenheit offenbar Ziel von Edelmetall-Diebstählen geworden. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei Hamburg gegen einzelne aktive und ehemalige Mitarbeiter von Aurubis beziehungsweise Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände tätig sind oder waren. In diesem Zusammenhang seien am heutigen Donnerstagmorgen einige Arbeitsplätze von Aurubis-Mitarbeitern sowie Fremdfirmenstützpunkte am Standort Hamburg durchsucht worden.

Die betroffenen Mitarbeiter seien umgehend freigestellt und den beschuldigten Fremdfirmenmitarbeitern ein Werksverbot erteilt worden. Ein Teil der beschuldigten Personen sei festgenommen worden und sitze nun in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungsbehörden gehen den weiteren Angaben zufolge dem Verdacht eines gemeinschaftlichen Diebstahls von edelmetallhaltigen Zwischenprodukten nach, die im Produktionsprozess von Aurubis entstehen. Die Staatsanwaltschaft habe die Beschlagnahmung von Vermögensgegenstände in Höhe von über 20 Millionen Euro erwirken können. Die Höhe des letztlich bei Aurubis entstandenen Schadens werde jedoch noch ermittelt.

Aurubis betonte, zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließen zu können, dass Lieferanten und Kunden geschädigt wurden. Das Unternehmen unterstütze die Ermittlungen seit mehreren Jahren, um die Hintermänner dieser Straftaten ausfindig zu machen.

"Als Unternehmen mit einer Edelmetallverarbeitung sehen wir uns dem grundsätzlichen Risiko ausgesetzt, in den Fokus von kriminellen Handlungen zu geraten. Wir verfügen daher über hohe Präventions- und Sicherheitsstandards", sagte Heiko Arnold, COO Custom Smelting and Products. "Dennoch: Wir haben diesen Vorfall zum Anlass genommen, diese Standards noch einmal gründlich zu analysieren und anzupassen - mit der Umsetzung erster bereits vorbereiteter Sofortmaßnahmen wurde unmittelbar begonnen. Dies wird unser bisheriges Sicherheitsniveau, insbesondere mit Blick auf den aktuellen Tatbestand, noch einmal deutlich anheben."

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June 15, 2023 08:18 ET (12:18 GMT)