PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die weltweit robuste Konjunktur hat Europas Börsen am Donnerstag befeuert. Der EuroStoxx 50 stieg um 1,68 Prozent auf 3568,88 Punkte. In der Eurozone näherte sich der vom Markit-Institut ermittelte Einkaufsmanagerindex im Dezember einem Siebenjahreshoch. In China verbesserte sich die Stimmung bei privaten und mittelständischen Dienstleistern. Und in den USA ließen gute Daten des Job-Dienstleisters ADP auf einen ebenfalls guten offiziellen Arbeitsmarktbericht für den Dezember am Freitag schließen.

In Japan waren die Börsen nach den Neujahrsfeiertagen bereits mit einem regelrechten Kursfeuerwerk in das neue Börsenjahr gestartet. Und an der Wall Street ließ der Dow Jones Index schon im frühen Handel die runde Marke von 25 000 Punkten mühelos hinter sich.

In diesem Umfeld kletterte in Paris der CAC 40 um 1,55 Prozent auf 5413,69 Punkte. Der britische FTSE 100 hinkte etwas hinterher, er legte um 0,32 Prozent auf 7695,88 Zähler zu. Knapp unter 7700 Punkten erreichte aber auch der "Footsie" ein neues Rekordhoch.

Auch der Blick auf die größten Gewinner unter den Branchen spiegelte den konjunkturellen Optimismus der Investoren wider: Auf den Plätzen eins, zwei und drei lag der Bausektor, gefolgt von den Autobauern und den Chemieproduzenten - allesamt stark von der Konjunktur abhängige Industrien.

Gegen den Markttrend gaben europäische Immobilienwerte im Durchschnitt um 0,65 Prozent nach. Hier dürfte sich die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA negativ bemerkbar machen. Höhere Zinsen sind eher kontraproduktiv für den Immobilienmarkt. Steigende Zinsen verteuern die Finanzierung von Immobilien und können daher die Nachfrage drosseln.

Eine herbe Gewinnwarnung der traditionsreichen britischen Kaufhauskette Debenhams verschreckte Anleger. Die Papiere brachen um mehr als 16 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit neun Jahren. Das Weihnachtsgeschäft war schwach verlaufen und der Ausblick trübe. Die Analysten der Bank RBC schätzten, dass die Gewinnerwartung für 2018 nun um rund 30 Prozent gesenkt werden dürfte. Auch dürfte Debenham die Dividende kürzen. Die schlechten Nachrichten belasteten auch Marks & Spencer , die fast 4 Prozent verloren.

Über deutliche Kursgewinne konnten sich hingegen die Aktionäre von Safran freuen. Nach einem positiven Analystenkommentar rückten die Titel des französischen Luft- und Raumfahrzulieferers um 3,57 Prozent vor und lagen so nicht nur im EuroStoxx auf den vorderen Rängen, sondern auch im Pariser Leitindex Cac 40. Die Experten des Analysehauses Bernstein hatten die Papiere am Donnerstag auf "Outperform" hochgestuft und JPMorgan hatte sie zu einem "Top-Pick" in der europäischen Luft- und Raumfahrtbranche 2018 gekürt./bek/jha/