FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 25. Oktober 2016. Nach dem EZB-Entscheid der vergangenen Woche steigt das Interesse an der Geldanlage mit europäischen Aktien. Bei Banken aus der Währungsunion scheinen Anleger Licht am Ende des Tunnels zu erblicken.

Trotz der nach wie vor seitwärts laufenden Aktienbörsen verzeichneten Market Maker in der vergangenen Wochen anziehende Umsätze im ETF-Handel. "Im Vergleich hat das Anlegerinteresse an Indexfonds ordentlich zugelegt", meldet Oliver Kilian von der UniCredit. Zwar stellten Aktien-ETFs wie gehabt die deutliche Mehrheit des Geschäfts. "Mit knapp 35 Prozent liegen Produkte mit festverzinslichen Werten dennoch spürbar über dem Durchschnitt."

Ander bei der Commerzbank in deren Orderbüchern stehen Aktien-ETFs mit 82 Prozent noch deutlicher als üblich im Anlegerfokus, wie Frank Mohr schildert. Wie in den Wochen zuvor kommt der Händler auf insgesamt etwa 26.000 ETF-Trades. "Das hat sich bei uns mittlerweile auf diesem Niveau eingependelt", bemerkt Mohr, der über alle Anlageklassen hinweg mit 51 zu 49 Prozent ein weitgehend ausgeglichenes Verhältnis von Zu- und Abflüssen ausmacht.

Europa hat die Nase vorn

Deutsche Bluechip-ETFs (WKNs ETF001, ETFL01, 593393, LYX0AC) sind zumeist gefragt, wie die Händler einhellig berichten. "Gehebelte DAX-Produkte (WKN ETF043) gehören auch dazu", ergänzt Mohr. Ebenso landeten Europa-weit investierte Portfolios etwa im Euro Stoxx 50 (WKN ETF054, ETF050) und Stoxx Europe 600 (WKN ETF060) unterm Strich in den Anlegerdepots. Etwas Abgabedruck gebe es bei MSCI World- (WKN ETF110), S&P 500- (WKN ETF012) und MSCI USA-ETFs (WKN ETF120). Die Vorliebe für europäische Werte führt der Händler unter anderem auf die auch in Zukunft weit offenen Geldschleusen der Europäischen Zentralbank zurück. "Das ist Futter für die Aktienmärkte."

Die Kunden der UniCredit setzten darüber hinaus mehrheitlich auf Stoxx Europe 50-Tracker (WKN 593394) mit den größten europäischen Aktiengesellschaften aus dem Euroraum plus der Schweiz und Großbritannien. Die Umsätze mit an marktbreite Indizes wie dem MSCI Europe (WKN DBX1ME), MSCI World (WKN A0HGV0) gekoppelte Indexfonds beschreibt Kilian als verhalten. "Hier überwogen leicht die Käufe."

Gleichzeitig seien bei S&P 500-ETFs (WKN 898706, A1C0B5) auf niedrigem Niveau beide Seiten gespielt worden.

Das Interesse an Aktien aufstrebender Staaten ist laut Kilian auffällig groß. MSCI Emerging Market-Tracker (WKN A1C9B1, LYX0BX) gehörten in dem Segment zu den beliebtesten Produkten.

Gemischtes Bild bei Festverzinslichem

Die Umsätze mit Rentenwerten beschreibt Kilian als ansehnlich. Auf der Suche nach dem Mehr an Rendite gegenüber Bonds entwickelter Länder hätten Investoren verstärkt zu Indexfonds, die an den in US-Dollar geführten Barclays Capital Emerging Markets Local Currency Liquid Government Index (WKNs A1JJTV, A1JADV) gekoppelt sind, gegriffen. Der Index enthält liquide Staatsanleihen von Schwellenländern in lokaler Währung, wobei das Engagement pro Land auf maximal 10 Prozent begrenzt ist. "Darunter waren Transaktionen mit großem Volumen." Rege gehandelt und in Summe abgestoßen worden seien auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit einer Restlaufzeit zwischen einem und drei Jahren im Markit iBoxx Eur 1-3 Index (WKN A119G6). Ebenso trennten sich Anleger tendenziell von Barclays Capital Euro Aggregate Bond Index-ETFs (WKN A0RGEN), der sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen enthält.

Mohr spricht von zumeist Abgaben von Produkten auf den Deutsche Börse Eurogove Germany 5-10 Index (WKN ETFL020). "Ansonsten handelten Anleger im Sektor auf niedrigen Niveau in beide Richtungen."

Vertrauen in Banken kehrt zurück

Mit Blick auf die Branchen stünden Banken-ETFs mit knapp einem Drittel der Umsätze mit Sektor-ETFs im Vordergrund. "Hier hatten wir sehr starke Nachfrage", informiert Mohr. Aktien etwa im MSCI Europe Banks (WKN A0REJZ), Stoxx Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ) und Euro Stoxx Banks (WKN 628930) stünden bei Anlegern hoch im Kurs und seien in Summe gefragt. Einen leichten Kaufüberhang macht der Händler für MSCI Europe Materials-ETFs (WKN A0X9SL) aus während Versorger im Stoxx Europe 600 Utilities (WKN ETF079) tendenziell abgestoßen worden seien.

von: Iris Merker,

25. Oktober 2016, Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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