FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. Januar 2017. Ob Gold-, Öl- oder das Währungspaar Euro/US-Dollar - Zertifikate-Anleger setzen sowohl auf fallende als auch steigende Kurse. Hinsichtlich DAX und Euro Stoxx 50 überwiegt die Zuversicht.

Zertifikate-Händler hatten in den vergangenen Wochen gut zu tun. "Haupthemen waren Gold, Öl und der Eurodollar", beschreibt Christian Glaser. Zwischenzeitlich deutliche Einbußen etwa bei Gold hätten die Kunden der BNP Paribas überwiegend zum Einstieg genutzt und dabei zum Beispiel verstärkt auf ein Open End Zertifikat mit Währungsabsicherung (WKN PS7XAU) gesetzt. Nach knapp 1.400 US-Dollar im Sommer rutschte der Goldpreis Mitte Dezember auf 1.128 US-Dollar. Mittlerweile hat sich das gelbe Edelmetall wieder etwas erholt, eine Feinunze kostet aktuell 1.188 US-Dollar. "Diese Bewegungen sind für Zertifikate-Anleger natürlich interessant."

DAX und Euro Stoxx 50 beliebt

Anouch Wilhelms von der Commerzbank spricht von einem gemischten Bild im Handel mit Derivaten. Wie gewohnt stünden DAX-Produkte in seiner Umsatzstatistik auf Monatssicht ganz vorn, wobei sich Anleger tendenziell Long positioniert hätten. "Im Gegensatz zu 2016 war der Auftakt für den deutschen Bluechip-Index in diesem Jahr nach Maß", begründet der Händler.

Trading-affine Kunden der ICF Bank setzten mit DAX-Hebelprodukten mal auf steigende (WKN TD730F), mal auf fallende (WKN DG4WKM) Kurse, wie Sascha Flach registriert.

In Glasers Büchern belegen Euro Stoxx 50-Werte den Spitzenrang, unterm Strich dominierten Long-Produkte. Käufer eines rege gehandelten, bis Juni 2018 laufenden Discount-Zertifikats (WKN PB3DR2) profitierten beispielsweise bis höchstens 2.900 Punkten beim 50 europäische Standardwerte umfassenden Index. "Die maximale Rückzahlung ist hier auf 29,00 Euro begrenzt." Beim Kauf gebe es im Gegenzug einen Discount von derzeit 16 Prozent. "Das ergibt eine Rendite von 3,35 Prozent."

Kein einheitlicher Trend bei Öl

Öl ist angesichts starker Preisschwankungen ein dominantes Thema, wie die Händler einhellig berichten. "Nach dem Tief bei knapp 45 US-Dollar für ein Fass Brent Mitte November näherte sich das Nordseeöl zwischenzeitlich der Marke von 60 US-Dollar", untermauert Wilhelms. Aktuell kostet ein Fass knapp 54 US-Dollar, nachdem die Ölpreise in den vergangenen Tagen spürbar unter Druck standen. "Unsere Kunden setzen sowohl auf fallende als auch steigende Preise." Rege nachgefragt würde etwa ein Brent-Hebelprodukt (WKN CN7LNT) mit einer Knock-out-Schwelle von 61,58 US-Dollar. Gleichzeitig käme ein Long-Zertifikat auf Brent (WKN DR1V8Y) häufig zum Zuge.

Ölproduzenten wie BP, Royal Dutch oder Total seien bei den Kunden der BNP Paribas als Basiswert beliebt. Unter anderem lande eine Aktienanleihe der französischen Total (WKN PR1D12) verstärkt in den Anlegerdepots.

US-Dollar weiter im Aufwind?

Bei Derivaten, die das Währungspaar Euro/US-Dollar abbilden, war Händlern zufolge richtig viel los. Mit einem laut Glaser rege gekauften Put auf Euro/US-Dollar (WKN PR1FLW) vertrauten Anleger auf einen stärker werdenden Greenback. Oberhalb von 1,05 US-Dollar verfällt der Optionsschein wertlos. Wilhelms berichtet von spürbaren Interesse an einem Hebel-Zertifikat (WKN CD8JZS) mit einer Knock-out-Schwelle von 1,28 US-Dollar. "Die Wochen nach der Vereidigung von Donald Trump werden für die weitere Entwicklung des Währungspaares spannend", meint Glaser.

Automobilbranche bleibt Thema

Daimler als Basiswert steht bei Wilhelms Kunden hoch im Kurs. Etwa lande ein bis Juni 2017 laufendes Bonus-Zertifikat auf den Autobauer (WKN CE41NV) besonders häufig in den Anlegerdepots, bei dem Käufer von steigenden Kursen bis 76,50 Euro profitieren. "Es gibt zudem einen Sicherheitspuffer bis zu einer Barriere von 57 Euro." Falls diese während der Laufzeit nicht berührt oder unterschritten wird, erhalten Anleger dennoch 76,50 Euro. "Das ergibt dann eine Rendite von 6 Prozent." Kurzfristig orientierte Investoren vertrauten mit Faktor-Zertifikaten ebenfalls auf weiter steigende Notierungen der Daimler-Aktie. "Die Stuttgarter haben im vergangenen Jahr vor Audi und BMW die meisten Autos im Premium-Segment verkauft", begründet Wilhelms.

von: Iris Merker

11. Januar 2017.

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